Ist der Autopilot Schuld?
Tesla erstmals wegen Todesfällen vor Gericht

Der Autopilot von Tesla könnte für zwei Todesfälle in den USA verantwortlich sein. Nun muss sich der E-Autobauer von Milliardär Elon Musk in den kommenden Monaten vor zwei Bundesgerichten rechtfertigen.
Publiziert: 30.08.2023 um 19:53 Uhr
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2019 kam es in den USA zu zwei Todesfällen in Teslas. Der Autopilot soll schuld sein.
Foto: Getty Images

Der E-Autobauer Tesla stand schon mehrmals wegen Unfällen vor Gericht. Grund dafür war wiederholt die Technologie «Autopilot». Nun muss sich der Autokonzern von Elon Musk (52) aber erstmals wegen zwei Todesfällen verantworten, wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt.

Beide Fälle ereigneten sich 2019 in den USA. Der Erste wird Mitte September vor dem Bundesgericht in Kalifornien verhandelt. Dabei war ein Tesla mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde von einem Highway abgekommen und habe dabei eine Palme gestreift. Daraufhin ging der Wagen in Flammen auf. Der Fahrer wurde dabei getötet, zwei weitere Insassen wurden schwer verletzt – darunter auch ein 8-jähriger Junge. Der Mitfahrer sowie die Hinterbliebenen reichten Klage ein. Der Vorwurf: Tesla habe gewusst, dass der Autopilot nicht richtig funktioniere.

Anfang Oktober kommt dann noch ein zweiter Fall vor das Bundesgericht in Florida. Beim Unfall war ein Tesla 2019 unter den Anhänger eines 18-rädrigen Grosslasters geraten. Der Fahrer wurde dabei getötet. Nun geht die Witwe gegen Tesla vor. Der Autopilot habe keine Bremsung eingeleitet und nicht in die Lenkung eingegriffen, um den tragischen Unfall zu verhindern.

Autopilot muss überwacht werden

Der Autobauer betont in den Gerichtsunterlagen, dass die Fahrer den Blick auf die Strasse sowie die Hände am Steuer lassen müssen – trotz Autopilot. «Es gibt heute keine selbstfahrenden Autos auf den Strassen», erklärte das Unternehmen. Gleichzeitig hatte Tesla die Funktion aber wiederholt als «Full Self-Driving» angeworben. Die Software kostet bis zu 15'000 Dollar pro Wagen.

Nun wird sich zeigen, ob das Gericht die Schuld für die beiden Todesfälle bei Tesla sieht. Im April hat der Autobauer in Los Angeles bereits einen Fall mit einem verletzten Fahrer gewonnen. Die Argumentation: Die Software muss trotz der Bezeichnung «Autopilot» oder «Full Self-Driving» vom Fahrenden überwacht werden. Das Gericht gab dabei dem Fahrer Schuld am Unfall: Er wurde vom System gewarnt und trägt deshalb die Verantwortung für seine Unachtsamkeit. (kae)

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