Die Zahlen sind dramatisch, und als solche bezeichnen sie die israelischen Gesundheitsbehörden auch. Israels Gesundheitsministerium hat am Samstag erklärt, dass die Impfstoffe gegen das Coronavirus «dramatisch» wirksam seien. Laut neuesten Daten würden die fast ausschliesslich verwendeten Biontech/Pfizer-Impfungen 98,9 Prozent der Todesfälle durch Covid-19 verhindern. Das berichtet die «Times of Israel».
«Der Impfstoff reduziert dramatisch schwere Erkrankungen und Todesfälle», wird Chezy Levy, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, zitiert. «Dieser Einfluss ist in unser Morbiditätsstatistik zu sehen.»
Nach den vom Ministerium veröffentlichten Daten schützt der Impfstoff auch zu 99,2 Prozent vor schweren Erkrankungen, reduziert die Zahl der Todesfälle um 95,8 Prozent und senkt die Wahrscheinlichkeit eines Krankenhausaufenthalts um 98,9 Prozent. Die Daten vergleichen Israelis, die vor 14 Tagen beide Dosen des Impfstoffs erhalten haben, mit Menschen, die über keinen Impfschutz verfügen.
Geimpfte laut Studie nicht mehr ansteckend
Diese jüngsten Daten sind noch optimistischer als eben vorgelegte Ergebnisse von Israels grösstem staatlichem Gesundheitsanbieter Clalit Health Services. Laut dessen Zahlen sei der Impfstoff zu 94 Prozent wirksam bei der Verhinderung von symptomatischem Covid-19 und zu 92 Prozent wirksam bei der Abwendung von schweren Fällen. Laut den Zeitungen «Bild» und «Spiegel» zeige eine weitere, noch unveröffentlichte «grosse Beobachtungsstudie» Pfizer-Studie, dass Geimpfte nicht mehr ansteckend sind.
Dabei sei festgestellt worden, dass der Impfstoff zu fast 90 Prozent effizient in der Verhinderung von Sars-CoV-2 Infektionen sei. «Für den weiteren Pandemieverlauf kann diese Nachricht in mehrfacher Hinsicht entscheidend sein», heisst es auf dem Nachrichtenportal von «Spiegel». Es gebe Anzeichen, dass Geimpfte nicht nur sich selbst, sondern auch andere schützen.
Israel verbreitet Hoffnung
Israels Impfprogramm gilt als das schnellste der Welt. Rechtzeitig waren die notwendigen Mengen an Impfstoff bestellt und die dazu erforderliche Infrastruktur eingerichtet worden. Ein Drittel der Bevölkerung ist bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Somit verfügt das Land über eine grosse Datenbasis, wie sich die verabreichten Impfstoffe auf Krankheitsverläufe und das Infektionsgeschehen auswirken. Damit sei Israel «das erste Land der Welt, das die Wirkung des Impfstoffs in der realen klinischen Welt zeigen kann», so Gesundheitsdirektor Levy.
«Unser Ziel ist es», so Levy, «weiterhin alle Menschen ab 16 Jahren zu impfen, und wenn es so weit ist, auch die unter 16-Jährigen, um eine möglichst breite Abdeckung der Bevölkerung zu erreichen.» Dies soll «es uns ermöglichen, zum normalen Leben zurückzukehren, nach dem wir uns alle sehnen.»
Weitere Erleichterungen in Israel
Israel hat am Sonntag Erleichterungen für Bürger eingeführt, die gegen das Coronavirus geimpft oder nach einer Erkrankung genesen sind. Mit einem «Grünen Pass» dürfen sie unter anderem Fitness-Studios, Hotels, Theater oder Sportereignisse besuchen.
Gesundheitsminister Juli Edelstein schrieb bei Twitter, mehr als 3,2 Millionen Israelis könnten ab sofort diese Vorteile geniessen. Ziel ist es, die Wirtschaft im Land wieder anzukurbeln. (kes/uro/SDA)