In gut einem Monat startet Ischgl (A) in die Wintersaison 2021/22. Die Tiroler bilden mit Samnaun GR ein binationales Riesenskigebiet. Schon jetzt wird die Werbetrommel gerührt. Doch viele verbinden Ischgl anstatt mit grenzenlosem Skiplausch immer noch mit einem Seuchenherd zu Beginn der Corona-Pandemie. Ischgl soll nach dem Totalausfall in der letzten Saison nicht mehr als Covid-Superspreader-Destination wahrgenommen werden.
Darum besorgt ist Ischgl-Seilbahn-Chef Günther Zangerl. «Bilder wie im März 2020 wollen wir nicht mehr sehen. Deshalb müssen wir die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen», sagt Zangerl zur «SonntagsZeitung». Partys gibt es zwar weiterhin, aber sehr eingeschränkt. «Die Partybusse, die trinkfreudige Wintersportler für nur einen Tag nach Ischgl bringen, müssen um 19 Uhr weg sein – statt morgens um drei Uhr.»
3G-Regeln, FFP2-Masken in Gondeln
Zangerl stellt auch klar: «Partytouristen, die nicht zum Skifahren zu uns kommen, sind nicht unser Zielpublikum.» Man solle bitteschön nicht vergessen, «welch grossartiges Skigebiet wir den Leuten bieten». Der Seilbahn-Chef will die Chance nutzen, die «Aussendarstellung zu verbessern». Praktisch das gesamte riesige Skigebiet sei fahrbar. «Es gibt keine Bustransfers zwischen einzelnen Skibergen, und man findet fast ausschliesslich Sessellifte – der Gast soll die Ski so selten wie möglich abschnallen müssen.»
Ab 25. November heisst es also: Bretter anschnallen und ab geht die Post. «Dank der Impfungen wird sich vieles normalisieren. Es gelten die 3G-Regeln, in den Gondeln muss man FFP2-Masken tragen», sagt Zangerl der «SonntagsZeitung». Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen gibt es keine mehr.
«Intelligente» Kamerasysteme bei Zubringerbahnen
Und was unternimmt die Skidestination gegen kilometerlange Warteschlangen am Morgen vor den drei Zubringerbahnen? «Die Digitalisierung hilft uns, Dichtestress zu vermeiden», so Zangerl. Man installiere «intelligente» Kamerasysteme bei den Zubringerbahnen.
Der Seilbahn-Chef: «Die Wartezeiten in den Anstehbereichen werden mittels Dichtemessungen und Mobilitätsanalysen optimiert. Die prognostizierten Wartezeiten werden auf dem Smartphone der Gäste angezeigt.»
Die Regierung in Wien kündigte im September an: Seilbahnbetreiber dürfen nur gegen Covid-19-Geimpfte, -Getestete oder -Genesene befördern. «Strenge Regeln für einen sicheren Winter» – das sei die Leitlinie der Regierung für die Wintersaison. (uro)