So erklärt Ösi-Ministerin die Regeln für die Wintersaison
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3G und Maske in Seilbahnen:So erklärt Ösi-Ministerin die Regeln für die Wintersaison

Ösis knallhart 3G-Regel plus FFP2-Maske – Schweizer Bergbahnen bleiben locker
«Keine Notwendigkeit zu freiwilliger Ausweitung der Zertifikatspflicht»

Österreich plant, die Seilbahnnutzung im Winter nur noch Geimpften, Genesenen oder Getesteten zu erlauben – sogar eine Maske ist in geschlossenen Bergbahnen Pflicht. Auch in der Schweiz würde eine nationale Regelung begrüsst.
Publiziert: 20.09.2021 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2021 um 06:27 Uhr
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Österreich kündigt die 3G-Regel für Seil- und Bergbahnen in der kommenden Wintersaison an.
Foto: Keystone
Ulrich Rotzinger

In der kommenden Wintersaison sollen nur noch Menschen mit einem Covid-Zertifikat Zugang zu Schweizer Bergbahnen erhalten. Fix ist allerdings noch nichts. Der Verband Seilbahnen Schweiz erwägt lediglich eine Zertifikatspflicht für Skigebiete (Blick berichtete).

Jetzt legen die Österreicher vor. In unserem Nachbarland gilt in der kommenden Wintersportsaison auf den Skipisten die sogenannte 3G-Regel. Seilbahnbetreiber dürfen nur gegen Covid-19 Geimpfte, Getestete oder Genesene befördern. Das gab die Regierung am Montag in Wien bekannt. «Strenge Regeln für einen sicheren Winter» – das sei die Leitlinie der Regierung für die Wintersaison.

Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen wird es für die Skilifte nicht geben. In geschlossenen Bergbahnen und Räumen gilt jedoch zudem eine FFP2-Maskenpflicht.

Weiter Schraube anziehen ist möglich

Sollte die Auslastung der Intensivstationen mit Corona-Kranken in den nächsten Monaten zunehmen, werden die Regeln für ungeimpfte Wintersportler verschärft. Sogar eine Art Après-Ski-Sperrstunde könnte eingeführt werden.

«Ich bin überzeugt, dass mit diesen Rahmenbedingungen eine unbeschwerte, sichere Wintersaison in unserem Land möglich sein wird», sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger bei einer Pressekonferenz in Wien.

Damit nicht genug: Derzeit sind rund 200 Intensivbetten in Österreich mit Covid-19-Patienten belegt. Wenn die Zahl auf 300 steigt, dürfen Ungeimpfte keine Après-Ski-Lokale mehr besuchen – auch nicht mit negativem Testergebnis. Das sagt Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Ab dieser Stufe dürfen Seilbahnen, Gastronomie und Hotels ausserdem keine Selbsttests mehr akzeptieren.

Kontrollieren die Seilbahnbetreiber das Einhalten des neuen Corona-Regimes? Für den Bergbahnbillettkauf wird der Nachweis nötig sein. Stichprobenartige Kontrollen im Betrieb sollen aber durch die Polizei durchgeführt werden.

Schweizer Bergbahnen hoffen auf Sonderweg

Nur noch Menschen mit einem Corona-Pass in Schweizer Bergbahnen reinlassen: Das prüft die Branche auch in der Schweiz. Allerdings sind bei uns die Neuansteckungen rückläufig, ebenso die Intensiv-Bettenbelegung durch Corona-Patienten.

So hoffen Schweizer Bergbahnen wie schon im vergangenen Skiwinter auf den Sonderweg. Sprich: für alle offene Pisten, Selbstverantwortung und die bewährten Schutzkonzepte.

Gleichzeitig bestätigen Bergbahnbetreiber Gespräche mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), auch bei uns den 3G-Winter einzuläuten. Fix ist aber noch lange nichts. Seilbahnen Schweiz lässt durchblicken, dass man nicht so weit gehen will wie in Österreich. «Die Bergbahnen haben im vergangenen Jahr in der Schweiz bewiesen, dass ein geordneter und sicherer Skibetrieb unter Corona-Bedingungen möglich ist», sagt Verbands-Direktor Berno Stoffel (51) zu Blick.

Das habe auch international positive Beachtung gefunden. Und weiter: «Die Erfahrungen haben gezeigt, dass sich bisher keine Covid-19-Ansteckungsherde in Bergbahnen vermuten lassen.»

«Keine Notwendigkeit zu freiwilliger Ausweitung der Zertifikatspflicht»

Ins gleiche Horn stossen von Blick befragte grosse Bergbahnbetreiber. Die Walliser Destination Saas-Fee/Saastal verweist auf die «guten Erfahrungen mit den Schutzkonzepten aus dem letzten Winter». Auf Anfrage heisst es weiter: «In Kombination mit der ausgedehnten Zertifikatspflicht für die Restaurants und Bars sehen wir zum aktuellen Zeitpunkt keine Notwendigkeit zu einer freiwilligen Ausweitung der Zertifikatspflicht auf die Skigebiete.»

In der Zentralschweiz doppelt Urs Egli (44), Marketing-Chef der Titlis-Bergbahnen, nach: «Ein 3G-Regime führen wir nur ein, wenn vom Bundesrat gesetzlich verordnet, nicht im Alleingang.»

Die Weisse Arena Gruppe (Laax GR) spielt derzeit verschiedene Szenarien für die Wintersaison durch, sagt CEO Markus Wolf. «Selbstverständlich ist eines der Szenarien auch eine Zertifikatspflicht. Zum heutigen Zeitpunkt lässt sich noch nicht abschätzen, welche Szenarien zur Umsetzung gelangen werden.»

Ein Schweizer Skigebiet hat bereits in Eigenregie eine Zertifikatspflicht für die Wintersaison angekündigt: Die Fideriser Heuberge im Kanton Graubünden verlangen für alle Aktivitäten und Betriebe im gesamten Skigebiet ein Zertifikat.


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