Darum gehts
- UBS-Chef Sergio Ermotti verdient 14,9 Millionen Franken im Jahr 2024
- Ermotti verdient in eineinhalb Tagen mehr als Schweizer Medianjahreslohn
- US-Banken-CEOs verdienen deutlich mehr, bis zu 39 Millionen Dollar jährlich
UBS-Chef Sergio Ermotti (64) hat im vergangenen Jahr 14,9 Millionen Franken verdient – und somit 500'000 Franken mehr als 2023. Damals hatte der Bankenchef aber nur 9 Monate gearbeitet, weil er das UBS-Ruder erst nach der CS-Übernahme ab 1. April 2023 übernommen hatte. Somit verdiente Ermotti auf den Monat heruntergebrochen 2024 etwas weniger: 1,24 Millionen Franken – statt wie im Vorjahr 1,6 Millionen Franken.
Schlecht gehts dem Tessiner deswegen nicht, wie ein weiteres Zahlenbeispiel zeigt: Für seinen Lohn musste Ermotti im vergangenen Jahr während 260 Arbeitstagen anpacken – das ist ohne Ferientage gerechnet, dafür mit freien Tagen am Wochenende. Das ergibt 57'300 Franken Lohn pro Tag. Bedeutet: Ermotti hat nach eineinhalb Arbeitstagen mehr verdient als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung in einem Jahr. Denn der Medianlohn für 2022 – die aktuellste Zahl – weist das Bundesamt für Statistik mit 81'456 Franken aus.
Klar: Die Verantwortung des UBS-CEO mit seinen global 115'000 Mitarbeitenden übersteigt jene des normalen Büezers deutlich. Und Ermotti kriegt die vollständigen 14,9 Millionen Franken laut der Grossbank nicht unmittelbar, sondern erst in fünf Jahren – wenn die Geschäftszahlen weiterhin stimmen. Ermotti selbst misst sich aber nicht mit dem Durchschnittsschweizer. Für ihn ist der Vergleich mit der ausländischen Konkurrenz bei den internationalen Grossbanken entscheidender. Und da ist Ermotti kein Top-Verdiener.
Im Vergleich mit den Amis weit zurück ...
Denn wenn es um Boni geht, sind die US-Amerikaner für Banker das Nonplusultra. Blick hat sich die CEO-Löhne der vier grössten US-Banken angeschaut:
David Solomon (63), CEO bei Goldman Sachs, erhielt im letzten Jahr 39 Millionen Dollar. Die Bank verzeichnete einen Gewinn von 14,28 Milliarden US-Dollar – also knapp dreifach so viel wie die UBS. Jamie Dimon (69), CEO von JP Morgan Chase, strich ebenfalls 39 Millionen Dollar ein. Davon entfallen 1,5 Millionen Dollar auf sein Basissalär, 37,5 Millionen Dollar sind Boni. Die Bank fuhr 2024 einen Rekordgewinn ein: 58,5 Milliarden US-Dollar – 18 Prozent mehr als im Vorjahr.
Auch Brian Moynihan (65), CEO der Bank of America, erhielt für seine Dienste deutlich mehr als Sergio Ermotti: 35 Millionen Dollar. Die Bank schrieb 2024 einen Gewinn von 25,5 Milliarden US-Dollar. Und Ted Pick (56), CEO von Morgan Stanley, durfte sich über 34 Millionen Dollar freuen. Der Gewinn der Investmentbank belief sich im letzten Jahr auf 13,4 Milliarden US-Dollar. Auch Jane Fraser (57), die «Königin der Wall Street», schneidet deutlich besser ab als der UBS-CEO. Die Chefin der Citigroup, kommt auf ein Jahressalär von 34,5 Millionen Dollar – wodurch sie als erste weibliche Banken-CEO die Lohnmarke von 100 Millionen Dollar geknackt hat.
... unter den Europäern der König
Im Direktvergleich mit den Amis fallen die Gehälter der europäischen Topbanker schon fast bescheiden aus. Ganz besonders gilt dies für den Lohn von Jean-Laurent Bonnafé (63), CEO der französischen Grossbank BNP Paribas. Für seine Dienste erhielt er 4,24 Millionen Euro. Die Bank erzielte 2024 einen Nettogewinn von 11,7 Milliarden Euro. BNP Paribas ist gemessen am Börsenwert direkt hinter der UBS die drittwertvollste Bank Europas. Bei der Grösse der Bilanzsumme hat sie die Nase jedoch weit vor der Schweizer Grossbank.
Die grösste europäische Bank ist die HSBC mit Sitz in London mit CEO Georges Elhedery (51). Er ist erst seit September 2024 CEO und sein Gehalt für die vier Monate wurde noch nicht kommuniziert. Sein Vorgänger Noel Quinn (63) erhielt 2023 13,4 Millionen Dollar. Der letztjährige Reingewinn der Bank liegt bei 25 Milliarden Dollar. Und Héctor Grisi Checa (58), CEO der spanischen Banco Santander kommt 2024 auf ein Salär von 9,14 Millionen Euro. Ein Anstieg von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Bank erhöhte ihren Gewinn um 14 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro.
Der Vergleich zeigt: Sergio Ermotti ist der König von Europa – auf die Amerikaner fehlt aber einiges.