Abzockerdebatte 2.0
Was an der Kritik am Ermotti-Lohn bemerkenswert ist

Die Diskussion um hohe Bankmanagerlöhne flammt in der Schweiz erneut auf.
Publiziert: 17.03.2025 um 08:54 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2025 um 10:06 Uhr
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Sein Lohn gibt zu reden: UBS-CEO Sergio Ermotti.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Schweiz erlebt Neuauflage der Abzockerdebatte mit Fokus auf Bankenlöhne
  • Motion für Lohnbegrenzung bei Banken im Ständerat angenommen
  • Ständerat fordert Lohnobergrenze von fünf Millionen Franken für Banken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Beat SchmidFester Mitarbeiter Blick

Die Schweiz erlebt gerade eine Neuauflage der Abzockerdebatte, die das Land vor bald 20 Jahren erfasste. Damals erhitzten die enormen Bezüge von Daniel Vasella und dem früheren UBS-Chef Marcel Ospel die Gemüter. Später nahm das Stimmvolk spektakulär die Volksinitiative gegen die Abzockerei an.

Spektakulär war auch das Ja des Ständerats zu einer Motion, die für Banken eine Lohnbegrenzung von fünf Millionen Franken verlangt. Der Vorstoss von SVP-Ständerat Jakob Stark zielt vor allem auf die UBS und ihren Chef Sergio Ermotti (64), der das Dreifache davon bezieht. Das Kernargument von Stark ist, dass systemrelevante Banken im Krisenfall «Staatsschutz» geniessen, weshalb die Löhne der Spitzenverdiener in der breiten Bevölkerung nicht vermittelbar seien.

Bemerkenswert ist, dass die Motion aus dem rechtsbürgerlichen Lager kommt und von der Chambre de Réflexion angenommen wurde. Sie mag im Nationalrat wieder versenkt werden. Trotzdem zeigt der erfolgreiche Vorstoss, dass das Unbehagen über systemrelevante Banken bis weit ins bürgerliche Lager reicht.

Das sollte der UBS und ihrer Führungscrew zu denken geben. Exakt zwei Jahre nach der staatlich orchestrierten Rettung der Credit Suisse ist das Misstrauen gegenüber den Exzessen der Grossbankkultur ungebrochen. Die breite politische Unterstützung für eine Lohnobergrenze ist Ausdruck einer tiefsitzenden Skepsis.

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