Impfung und Infektion
Drosten erklärt die «ideale Immunisierung»

Was ergibt eine bessere Immunität vor Omikron? Eine Impfung oder eine durchgemachte Infektion? Beide Faktoren sind wichtig für eine nachhaltige Immunität! Laut Virologe Christian Drosten gibt es eine ideale Immunisierung.
Publiziert: 17.02.2022 um 11:39 Uhr
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Omikron löst nur einen leichten Krankheitsverlauf aus, hinterlässt aber kaum Antikörper.
Foto: imago images/Christian Ohde

Die Schweiz schafft fast alle Corona-Massnahmen ab. Masken in Läden, Zertifikate in der Bar – das gehört seit Donnerstag der Vergangenheit an. Die grössten Veränderungen wird es für Ungeimpfte geben. Sie dürfen von nun an wieder ins Restaurant, ins Gym, in den Club. Das Covid-Zertifikat wird komplett fallengelassen.

Das Risiko, sich mit Corona anzustecken, dürfte sich damit erhöhen, besonders für Ungeimpfte. Wer nicht geimpft ist, wird sich früher oder später mit dem Coronavirus anstecken – und Immunität entwickeln. Darüber sind sich Epidemiologen und Virologen auf der ganzen Welt einig. Trotzdem raten sie noch immer dringend zur Impfung: Nur sie ist die Grundlage für eine langanhaltende Immunisierung.

Ungeimpfte sind Viren teils schutzlos ausgesetzt

Eine neue Studie aus Kalifornien zeigt, dass eine milde Infektion, wie sie Omikron hervorruft, eine nicht so lange und gut anhaltende Immunität erzeugt. Wer eine milde Infektion durchgemacht hat, ist nicht vor einer zweiten Ansteckung geschützt.

Kommt hinzu, dass die Antikörper aus einer Omikron-Erkrankung, wenn überhaupt, nur gegen eine erneute Omikron-Infektion schützt. Das zeigen Daten aus einer Studie aus Österreich, wie das Magazin «Focus» schreibt. Ungeimpfte sind anderen Virusvarianten, wie der deutlich aggressiveren Delta-Variante, schutzlos ausgesetzt.

Die «ideale Immunisierung»

Allerdings ist auch bekannt, dass eine vollständige Impfung samt Booster nicht zu 100 Prozent gegen eine Covid-Infektion schützt. Wie soll da nur langfristig Herdenimmunität entstehen?

Die Impfung ist die Grundlage der Lösung. Der deutsche Top-Virologe Christian Drosten (49) skizziert im jüngsten NDR-Podcast, wie eine über Jahre anhaltende Immunität aufgebaut werden könnte: «Die ideale Immunisierung ist, dass man eine vollständige Immunisierung hat – mit drei Dosen – und auf dem Boden dieser Immunisierung sich dann erstmalig und auch zweit- und drittmalig infiziert mit dem wirklichen Virus».

Tiefe Booster-Rate in der Schweiz

Wer diesen Weg durchgemacht hat, sei irgendwann über Jahre belastbar immun. Der Schlüssel zum langfristigen Schutz vor Corona heisst Schleimhautimmunität. Das Virus kann so gar nicht mehr über die Schleimhäute von Nase, Rachen oder Lunge eintreten.

Erreicht sei dieser Zustand allerdings noch in keinem Land – auch in der Schweiz nicht. Erst 41 Prozent der Bevölkerung ist hierzulande geboostert. Die Impfkampagne wird deshalb weitergeführt – und der Booster weiterhin dringend empfohlen. (gif)

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