Merkwürdiges im Immo-Markt
Aus vielen Airbnb-Wohnungen werden wieder Mietwohnungen

Die Anbieter von Airbnb-Wohnungen sind von der Coronakrise hart getroffen worden. In den grossen Städten dürften laut einer Immobilienstudie bereits hunderte von Wohnungen wieder zu Mietwohnungen umgewandelt worden sein.
Publiziert: 13.08.2020 um 09:43 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2020 um 11:51 Uhr
Wegen der Coronakrise hat sich die Kurzzeitvermietung von Wohnungen über Airbnb für viele Wohnungsbesitzer nicht mehr gelohnt. Aus Airbnb-Bleiben wurdn so wieder normale Mietwohnungen. (Symbolbild)
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

Insgesamt seien in den städtischen Kantonen Zürich, Genf und Basel fast 20 Prozent aller Airbnb-Angebote innert Jahresfrist verschwunden, heisst es in der am Donnerstag von der Raiffeisen-Gruppe veröffentlichten Studie «Immobilien Schweiz». Damit seien in Zürich über 500, in Genf über 400 und in Basel über 250 ehemalige Airbnb-Wohnungen wieder zu Langfristmietwohnungen geworden, so die Rechnung der Raiffeisen-Ökonomen.

«Die meisten der möblierten Apartments werden in grösseren Städten wie Basel, Zürich und Genf angeboten», hiess es bei der Immo-Plattform von Scout24 Schweiz bereits im Juni. Aber auch in Graubünden und Wallis werden vermehrt möblierte Zimmer und Wohnungen ausgeschrieben. Das sind gleichzeitig auch die Regionen mit dem grössten Angebot an Airbnbs.

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Die Coronapandemie hat generell ihre Spuren im Mietwohnungsmarkt hinterlassen. Das Überangebot an Wohnungen werde unter anderem wegen eines tiefer ausfallenden Migrationssaldos noch grösser. Das werde sich künftig in weiter steigenden Leerständen zeigen, so die Studie.

Rekord-Leerstände drücken Mieten

Die Bankökonomen rechnen damit, dass die «Rekord-Leerstandsquote» von 1,85 Prozent aus dem Jahr 1998 spätestens im kommenden Jahr übertroffen wird. Die Neumieten sind laut den Angaben im zweiten Quartal um 0,4 Prozent zurückgegangen, die Bestandsmieten haben um 0,2 Prozent zugelegt. Der Druck auf die Neumieten werde weiter zunehmen.

Kaum beeindruckt von der Coronakrise zeigt sich allerdings der Markt für selbstbewohntes Wohneigentum. Weder bei der Anzahl Handänderungen noch bei den Preisen lasse sich in der Schweiz ein schwindendes Interesse am Immobilienbesitz feststellen, heisst es in der Studie. Der grösste Wirtschaftseinbruch seit der Ölkrise von 1973 sei damit bisher praktisch spurlos am Eigenheimmarkt vorbeigegangen

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Hypozinsen wieder in Richtung Rekordtiefs

Die Zeit im «Corona-Lockdown» scheine vielmehr ein neues Bewusstsein der Schweizerinnen und Schweizer für die eigene Wohnsituation geschaffen zu haben, meint Raiffeisen. Darauf deute die seit März feststellbare Zunahme der Suchabonnements bei grossen Immobilienportalen hin.

Dazu kommen die weiterhin günstigen Finanzierungskonditionen für Wohneigentum: So sind die Hypothekarzinsen nach einem kurzen Anstieg zu Beginn der Coronapandemie wieder in Richtung ihrer Rekordtiefs gesunken. Auch in Zukunft bleibe Wohneigentum somit äusserst attraktiv, sind die Raiffeisen-Ökonomen überzeugt. (SDA)

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