Die grossen US-Tech-Konzerne kommen nicht aus den Schlagzeilen heraus. Erst vor wenigen Tagen rechtfertigten sich die Chefs von Apple, Amazon, Facebook und Google vor dem US-Kongress wegen ihrer Marktdominanz.
Jetzt macht Apple mit hohen Forderungen auf sich aufmerksam – und demonstriert einmal mehr, wie abhängig Anbieter von Online-Diensten vom iPhone-Hersteller sind.
30 Prozent Provision gefordert
Zielscheibe ist diesmal der Online-Zimmervermittler Airbnb, wie die «New York Times» berichtet. Diesem ist während der Corona-Krise und dem damit verbundenen Wegfall von Reisen aller Art das Hauptgeschäftsfeld weggebrochen – 1900 Angestellte verloren in der Folge ihren Job. Um die Krise wenigstens etwas abzufedern, bietet die Plattform neu virtuelle Angebote wie Kochkurse an.
Genau das könnte Airbnb aber teuer zu stehen kommen. Denn für digitale Angebote fordert Apple – im Gegensatz zur Vermittlung von physischen Waren und Dienstleistungen – eine Umsatzbeteiligung von 30 Prozent.
Rauswurf aus dem App Store?
Weigert sich Airbnb, die Provision zu zahlen, droht der Rauswurf aus Apples App Store. Für das Unternehmen von CEO Brian Chesky (38), das einen beträchtlichen Teil des Umsatzes mit iPhone-Benutzern macht, wäre das ein schwerer Schlag.
Apple rechtfertigt sich mit dem Argument, die Regelung bestehe bereits seit zehn Jahren. Airbnb davon auszunehmen sei anderen Anbietern gegenüber «unfair».
Apple steht bereits seit längerer Zeit in der Kritik, mit seiner marktdominierenden Position andere Unternehmen zu schröpfen. Denn ohne App-Store-Vertretung haben viele von ihnen in der hart umkämpften Tech-Welt kaum eine Überlebenschance. (ste)