Die Preise für Wohneigentum sind für viele mittlerweile unbezahlbar. Der Anstieg der Kaufpreise für Häuser und Wohnungen hat vor Jahren begonnen – und geht stetig weiter. Kostete in mittelgrossen Städten wie Winterthur vor zehn Jahren ein schönes Haus noch gegen eine Million Franken, ist es heute fast das Doppelte.
Für Mittelstandsfamilien sind die aktuellen Preise kaum zu schultern. Sind die Preise noch vernünftig – und steigen sie weiter? «Gemäss unserer Beobachtungen und Analysen sind die Preise mittels Fundamentaldaten gut erklärbar. Sie sind insofern ‹vernünftig›, als dass wir keine Blase sehen», sagt Stefan Fahrländer zur «Handelszeitung». Er ist Partner und Verwaltungsratspräsident des Zürcher Immobilienberatungsunternehmens Fahrländer Partner.
Fahrländer ist überzeugt: «Wohneigentum und Mehrfamilienhäuser werden – mit regionalen Unterschieden – weiter an Wert zulegen, sofern regulatorisch kein massiver Eingriff erfolgt oder ein starker Zinsanstieg passiert.» Für jene Haushalte, die von einem Eigenheim träumen, sind das keine guten Nachrichten.
Kritische Grenze unter 200'000 Franken
Die Wirtschaftszeitung will wissen: Wo findet der Mittelstand – mit einem tiefen sechsstelligen Haushaltseinkommen – überhaupt ein Eigenheim? «Mit einem Einkommen von 200'000 Franken findet ein Haushalt schon noch Wohneigentum», sagt Fahrländer. «Dieses liegt aber nicht äusserst zentral, ist eher ein einseitig angebautes Haus oder eine Eigentumswohnung und auch nicht unbedingt neuwertig und gehoben ausgebaut.»
Die kritische Grenze liege gemäss seiner Beobachtungen deutlich unter 200'000 Franken. Junge Leute oder Familien kommen heutzutage fast nur noch durch Erben an ein Eigenheim. Heute seien viele Eigenheime aber sehr schwach belegt. «Aus ökologischer und raumplanerischer Sicht wäre es deshalb erwünscht, dass die grossen Eigenheime nach dem Auszug der Kinder freigegeben und durch einen anderen – grösseren – Haushalt wieder dichter belegt werden», sagt Fahrländer der «Handelszeitung». (uro)