Im Tessin hergestellt
Valera rüstet jährlich 200'000 Hotelzimmer mit Haarföhnen aus

Ein Tessiner KMU ist in Hotels rund um den Globus zu finden: Valera gehört bei der Herstellung von Haarföhnen für Firmenkunden zu den Weltmarktführern.
Publiziert: 02.04.2024 um 18:09 Uhr
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In dieser Halle werden in Ligornetto werden Haarföhne für Hotelbetriebe rund um den Globus hergestellt.
Foto: Ilaria Bolzoni

Die rotgrauweisse Halle steht in der Industriezone des unscheinbaren Dorfs Ligornetto, einem Teil der Gemeinde Mendrisio TI, direkt neben den Bahngleisen. Bei der Fliessbandarbeit im Innern schwingt jedoch etwas Glamour mit. Hier stellt die Ligo Electric SA Haarföhne für weltbekannte Hotelketten rund um den Globus her: Sheraton, Hilton, Ibis. Jährlich werden rund 200'000 Hotelzimmer mit Tessiner Föhnen der Marke Valera ausgestattet, wie die Firma gegenüber dem «Tagesanzeiger» sagt. 

Damit gehört das Tessiner KMU mit seinen 75 Angestellten zu den weltweit grössten Föhnausstattern für Hotels. Den etwas höheren Preis – je nach Model fallen 40 bis 200 Franken an – gegenüber vielen Konkurrenten gleiche man über die Qualität aus, so die Firma. Die Hotels würden die Produkte wegen ihrer Zuverlässigkeit und geringen Unterhaltskosten schätzen. 

Fast alles in Handarbeit

Auf den Föhnen von Valera prangt ein Schweizer Kreuz: 1955 in Italien gegründet, siedelte die Firma 1978 auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eine grössere Fabrik ins Tessin um. Seither werden die Haartrockner vollständig in der Schweiz gefertigt. Die Produktpalette ist breit: darunter besonders widerstandsfähige Haartrockner für Schwimmbäder, für Fitnessumkleiden, Hotelzimmer oder automatische Händetrockner an der Wand. 

Die Geräte von Valera werden zum grossen Teil in Handarbeit gefertigt. Mit geschulten Handgriffen setzen die Angestellten die Produkte zusammen. Die Arbeit wird fast ausschliesslich von Frauen erledigt. «In der Produktion beschäftigen wir praktisch keinen Mann», sagt Marketingchef Pascal Aenishänslin zum «Tagesanzeiger».

Tiefe Löhne und Grenznähe

Dabei dürfte auch die Lage eine Rolle spielen. Die Grenze zu Italien liegt in unmittelbarer Nähe – und damit auch günstige Arbeitskräfte. So bekannt die Haartrockner aus dem Haus Valera sind, so gering fallen die Gehälter in der Produktionshalle der Ligo Electric SA aus. 

Die Haartrockner aus dem Tessin werden derzeit in 82 Ländern rund um die Erdkugel vertrieben. Nun will der Hersteller mit Valera auch in den USA durchstarten. Für den US-Markt müssen jedoch wegen der dortigen Stromspannung von 125 Volt neue Geräte mit angepassten Motoren oder Heizelementen produziert werden. (smt)


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