Die steigenden Hypothekarzinsen haben den Hauskauf für Schweizer massiv verteuert. Bisher blieben die Eigenheimpreise unverändert hoch. Das ändert sich nun. Denn die Nachfrage nach Wohneigentum ist deutlich gesunken.
So blieb die Nachfrage laut einer Studie der Credit Suisse auch Anfang 2023 rückläufig. Die entsprechenden Nachfrageindizes seien seit ihrem Höchststand im Zuge der Covid-19-Pandemie für Eigentumswohnungen um 22 Prozent und für Einfamilienhäuser sogar um 27 Prozent gesunken. Sie liegen gemäss der CS nun wieder unter dem Niveau von 2019.
Nachfrage sinkt, Preise geben nach
Derweil erhöhte sich zwar das verfügbare Angebot an Wohneigentum im ersten Quartal langsam, bleibt aber noch auf einem tiefen Niveau.
Und die neuesten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen: Das sinkende Interesse an Wohneigentum lässt die Preise sinken. Nach drei Anstiegen in Folge fand im ersten Quartal 2023 eine erste Korrektur nach unten statt. Der Schweizerische Wohnimmobilienpreisindex gab in der Periode von Januar bis März 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 1,2 Prozent auf 114,6 Punkte nach.
Diese Gemeinden traf es am stärksten
Zum Rückgang trugen sowohl die Preise für Eigentumswohnungen bei, die um 1,1 Prozent sanken, als auch jene für Einfamilienhäusern, welche um 1,3 nachliessen.
Besonders deutlich sank der Wert der Einfamilienhäuser in ländlichen Gemeinden. Dort gab es in den letzten drei Monaten einen Preisnachlass von 4,5 Prozent. Dazu gehören etwa Bauma ZH, Affeltrangen ZH, Neckertal SG, Entlebuch LU, Rapperswil BE und Hasle LU.
Preisanstieg in der Agglo
Dagegen stiegen die Preise etwa in städtischen Agglomerationen noch leicht. Für Eigentumswohnungen gaben die Preise in allen Gemeindetypen nach.
Dass die Preise sanken, gilt jedoch nur im Vergleich zum Vorquartal. Gegenüber dem Vorjahr ist der Wert von Eigenheimen gestiegen. Und zwar um 3,9 Prozent, wie das BFS am Dienstag mitteilt.
Der Wohnimmobilienpreisindex des BFS ist ein relativ neuer Indikator. Er wird erst seit dem dritten Quartal 2020 quartalsweise publiziert. Laut BFS wird er aus durchschnittlich rund 7000 Transaktionen berechnet, die aus allen Regionen der Schweiz stammen. Das BFS bezieht dabei Daten von den 25 grössten Hypothekarinstituten in der Schweiz. Diese deckten einen sehr grossen Marktanteil ab, da die überwiegende Mehrheit der Immobilienkäufe mit einer Hypothek finanziert werde, heisst es. (SDA/dvo)