Sarina Schroff (19) hat eigentlich ihren Traumjob gefunden: Die junge Frau aus dem Kanton Thurgau jettet als Influencerin um die ganze Welt und bewirbt Sprachkurse.
Am letzten Wochenende wollte sie mit Easyjet von Valencia nach Lissabon fliegen – erlebte stattdessen aber den nackten Horror: Sie musste ihr Hotelzimmer mit einer anderen Person teilen.
Die Influencerin erhebt in einem Video auf ihrem Tiktok-Account schwere Vorwürfe gegen die Airline. «Es ist halb 2 Uhr am Morgen und filme dieses Video jetzt, um Easyjet richtig in den Dreck zu ziehen», erzählt die wütende Frau ihren mehr als 80'000 Followern.
Ihr Flug hätte eigentlich um 23 Uhr starten sollen. Doch die Airline meldete erst eine Verspätung – und strich den Flug schliesslich ganz. Schroff bekam mitten in der Nacht über Easyjet ein Hotel vermittelt. Vor Ort folgte die böse Überraschung. Die Hotelrezeption habe ihr in einem Anruf mitgeteilt, dass sie ihr Zimmer teilen müsse.
«Ich bin jetzt im Hotel mit einer anderen Frau, die ich nicht kenne, und muss hier mit ihr im gleichen Zimmer schlafen», schimpft sie im Video. Die Frau könnte sie beklauen – oder gar schlimmeres tun. «Sie ist so hart betrunken, dass sie sich nicht mehr spürt.»
«Das geht einfach nicht»
Als Blick die Influencerin kontaktiert, ist diese immer noch fassungslos. «Ich bin das ganze Jahr auf Reisen, aber so etwas habe ich noch nie erlebt.» Deshalb das Video: «Easyjet soll wissen, dass so etwas einfach nicht geht», sagt Schroff.
Easyjet bestätigt auf Anfrage die Flugstornierung: «Grund dafür ist die Überschreitung der maximalen Flugdienstzeiten des Kabinenpersonals, die auf frühere Verspätungen an diesem Tag zurückzuführen ist», nimmt die Airline schriftlich Stellung. Wie in solchen Situationen üblich, habe man den Passagieren umgehend Hotelzimmer zur Verfügung gestellt.
Easyjet und Hotel streiten Fehler ab
Die Airline streitet jedoch ab, Personen, die sich nicht kennen, gemeinsam in ein Zimmer zu stecken. «Unsere Richtlinien sehen vor, dass den Kunden Einzelzimmer angeboten werden. Wir würden niemals zwei Passagiere, die nicht zusammen reisen, darum bitten, sich ein Zimmer zu teilen», heisst es weiter.
Die Angaben des Hotels würden zwar bestätigen, «dass in diesem Hotel ein Zimmer gebucht wurde und zwei Kunden das Zimmer angenommen haben. Zu keinem Zeitpunkt wurden Easyjet oder das Hotel diesbezüglich angesprochen, so dass das Hotel nicht wissen konnte, dass die Gäste nicht als Teil der gleichen Gruppe reisten», so die Airline.
Für die unerfreuliche Doppelbelegung des Zimmers will niemand verantwortlich sein. Sarina Schroff will die Billig-Airline künftig meiden.