Seit 1. Mai weht ein anderer Wind durch die Flure der Schindler AG in Ebikon LU. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, erlaubt der Lifthersteller nur noch einem Fünftel der Belegschaft einen Tag Homeoffice pro Woche – und dies nur auf besonderen Antrag. Früher galt in einigen Konzerneinheiten 100 Prozent Homeoffice.
Schindler argumentiert in der Mitteilung von Ende April, dass die neue Regelung auf «Solidarität» beruhe. Nicht alle Mitarbeitenden in Ebikon können ihre Arbeit von zu Hause aus erledigen. Rund 70 Prozent der Schindler-Mitarbeitenden sind in der Produktion und damit in der Werkstatt oder im Aussendienst tätig.
Schweizer Unternehmen holen die Leute zurück
Schindler folgt damit einem Trend, der sich in der Schweizer Unternehmenslandschaft seit einiger Zeit abzeichnet. Immer mehr Firmen holen ihre Mitarbeitenden zurück ins Büro: Die Swisscom erhöhte vor gut einem Jahr die Präsenzpflicht von einem Tag pro Woche auf zwei Tage pro Woche, und auch Angestellte beim Pharmariesen Novartis müssen 60 Prozent der Arbeitszeit im Büro verbringen.
Die Mitarbeitenden in den Dienstleistungsbereichen und im Labor müssen «grundsätzlich vor Ort arbeiten», so Novartis. Es gibt aber auch Firmen, die im Dienstleistungssektor tätig sind und Heimarbeit zulassen. So beschäftigt Victorinox 32 Heimarbeiterinnen, die zu Hause die ikonischen Sackmesser zusammensetzen.