Mehr Freelancer, weniger Fixstellen
Was du über die jüngsten Trends bei Jobangeboten wissen musst

Der Arbeitsmarkt durchlebt einen Wandel: Immer mehr Tinte trocknet unter Verträgen für Temporär- oder Freelance-Anstellungen. Das zeigt der Swiss Job Index des Personaldienstleisters Michael Page. Blick erklärt, wieso.
Publiziert: 13.03.2024 um 18:56 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2024 um 22:31 Uhr
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Yannick Coulange, Managing Director von PageGroup Schweiz meint: «Freelancer und befristete Arbeitsverträge werden als eine Möglichkeit gesehen, Geschäftsrisiken zu bewältigen.»
Foto: Michael Page
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Olivia RuffinerRedaktorin

Es ist ein raketenhafter Anstieg, den die aktuellen Zahlen des Swiss Job Index bei Freelance-Anstellungen verzeichnet. Allein in den ersten beiden Monaten des Jahres nahm diese Art des Arbeitsvertrags um 23 Prozent zu. Auch die temporären und befristeten Anstellungen nahmen im Januar und Februar jeweils um 8 Prozent zu. Die klassische Festanstellung wie auch befristete Verträge mit Aussicht auf ebendiese gingen hingegen um 2 respektive 3 Prozent zurück.

Die Zahl der gesamt ausgeschriebenen Stellen in der Schweiz sank im gleichen Zeitraum um 1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg diese Zahl jedoch um 3 Prozent, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Aktuell machen rund 10 Prozent der ausgeschriebenen Stellen eine Form eines befristeten Arbeitsverhältnisses aus.

Unternehmen wollen sich absichern

Yannick Coulange, Managing Director von Page Group Schweiz, kommentiert die Ergebnisse: «Die gestiegenen wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken haben Arbeitgebende sowie Kandidatinnen und Kandidaten vorsichtiger werden lassen. Freelancer und befristete Arbeitsverträge werden als eine Möglichkeit gesehen, diese Geschäftsrisiken zu bewältigen.»

Gleichzeitig haben viele Arbeitgeber ihre Einstellungsbedingungen erhöht, was zu längeren Rekrutierungsprozessen für unbefristete Stellen führt. Temporäre Stellen erfordern nicht dieselben hohen Anforderungen und bieten Flexibilität für Bewerber. Viele dieser temporären Positionen werden auch in feste Stellen umgewandelt.

Junge Menschen wollen ungebunden sein

Die Zunahme an weniger gebundenen Anstellungsarten spiegelt aber auch eine weitere Entwicklung wider: Die Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber nimmt ab, die Offenheit für neue Möglichkeiten nimmt zu. Viele Fachkräfte sehen Vorteile in befristeter Beschäftigung für ihre berufliche Entwicklung und Work-Life-Balance.

Insbesondere bei jüngeren Angestellten nimmt das «Job-Hopping» zu. Sie springen von Aufgabe zu Aufgabe, wechseln dabei auch öfter das Unternehmen.

Der Personaldienstleister vermutet, dass hinsichtlich der weiterhin geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten der Arbeitsmarkt diesen Trend weiterverfolgen wird – uns auch die Zahl der befristeten Anstellungsarten zunehmen wird.

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