Home-Office sei dank
Jetzt schlägt die Stunde der Essenslieferanten

Die Fallzahlen steigen dramatisch an. Die Leute bleiben vermehrt zu Hause und bestellen ihr Essen online oder per Telefon. Darüber freuen sich die Lieferdienste. Sie erhalten mit der zweiten Welle mehr Aufträge.
Publiziert: 28.10.2020 um 17:18 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2021 um 10:53 Uhr
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Ein Kurier bringt einer Kundin Essen von McDonald’s Schweiz.
Franziska Scheven

Ähnlich wie bei der ersten Corona-Welle im Frühling empfiehlt der Bundesrat erneut: Bleiben Sie zu Hause. Und vor allem: Arbeiten Sie von zu Hause aus. Das hat Auswirkungen auf Restaurants, Bars und Cafés. Sie sind die Verlierer. Aber es gibt auch Gewinner. Die Schweizer Lieferdienste freuen sich über mehr Aufträge.

«Die Bestellungen haben sich seit den Home-Office-Empfehlungen am 18. Oktober phasenweiseverdoppelt», sagt ein Sprecher vom Schweizer Lieferdienst Eat.ch zu BLICK: «In den nächsten Wochen erwarten wir eine weitere Zunahme.»

Eat.ch verbindet Kunden mit dem Angebot der Restaurants in ihrer Nähe. Über die Plattformen können sie dann das Essen direkt nach Hause bestellen. Eat.ch übernimmt die Lieferung. Auf der Plattform befinden sich über 3200 Restaurant-Anbieter.

Wachstumsschub sondergleichen

Eat.ch ist nicht das einzige Unternehmen, dass sich über eine hohe Nachfrage freut. Uber Eats erlebte in der Schweiz seit Ausbruch der Pandemie ebenfalls einen Wachstumsschub. Das Geschäftsmodell ist das gleiche wie bei Eat.ch. «In der Periode von Februar bis April ist Zahl der neuen Restaurants, die bei Uber Eats mitmachen, um 74 Prozent gestiegen», sagt eine Uber-Sprecherin zu BLICK. Insgesamt sind um die 2'300 Restaurants auf der Plattform vertreten.

Besonders in Zürich wurde die App während Corona vermehrt heruntergeladen. Die Grösse des Liefergebietes in Zürich hat sich in der Zeit verfünffacht. «Dieses Jahr hat Uber Eats seinen Service auf acht neue Städte ausgedehnt, darunter Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zug», sagt die Sprecherin.

Nicht nur fertiges Essen gefragt

Eine steigende Nachfrage bemerken auch Lieferanten von Lebensmitteln. Der Online-Markt Farmy, der Lebensmittel und Fertigprodukte vom Erzeuger ab Hof direkt an den Kunden liefert, freut sich. «Seit zwei Wochen verzeichnen wir wieder Tag für Tag eine steigende Nachfrage», sagt Farmy-Sprecher Florian Laudahn.

Das Unternehmen wirbt mit fairen Preisen, da sie die grossen Detailläden als Zwischenhändler auslassen können. Die Nachfrage zieht an und somit werden auch die Kapazitäten eng. «Die am stärksten nachgefragten Liefertage Freitag, Samstag und Montag sind bereits am Vortag schnell ausgebucht.» Und doch: Noch verzeichnet er «nur wenige Hamsterkäufe».

Grossverteiler ebenfalls gefragt: «Es hat genug»

Hoch her geht es schon seit Tagen wieder bei den Lebensmittel-Onlineshops der Grossverteiler Coop und Migros. Wer heute bestellt, muss bisweilen eine Woche warten, bis die Lieferung zugestellt wird.

Besonders gefragt: Backzutaten, Masken, Seifen bis hin zu WC-Papier. Dazu ein Migros-Sprecher: «Wer verzeichnen starke Verkäufe in den Filialen und bei Leshop.ch.» Die eigenen Industriebetriebe haben ihre Bestände präventiv erhöht, so der Sprecher weiter. Er appelliert an die Vernunft der Konsumenten: «Es hat genug Lebensmittel für alle.»

Coop ergänzt: «Auch nach der Kommunikation des Bundesrats gibt es keinen Grund für Einkäufe, die über den alltäglichen Gebrauch hinausgehen.»

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