Das Hamstern geht wieder los
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Hamsterkäufe im Oktober 2020:Erste Lücken in den Supermarkt-Regalen

Erste Lücken in den Supermarkt-Regalen
Das Hamstern geht wieder los

Online-Einkäufe ziehen an, und in den Supermärkten tun sich erste Lücken auf. Schweizer kaufen wieder verstärkt auf Vorrat. Gefragt am vergangenen Einkaufssamstag: Hygieneartikel und Backzutaten, vereinzelt auch Nüdeli.
Publiziert: 26.10.2020 um 23:37 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2020 um 16:59 Uhr
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Kommt das Personal nicht nach, die Lücken aufzufüllen? Backzutaten-Auslage in einem grossen Supermarkt von Coop im Raum Winterthur, Montag um 11 Uhr.
Foto: Leserreporter
Ulrich Rotzinger

Die zweite Hamsterwelle nimmt allmählich Fahrt auf. Es tun sich wieder erste Lücken in den Regalen der Supermärkte auf. Das zeigt ein Blick zurück auf das vergangene Einkaufswochenende. So manches Wägeli wurde am Samstag mehr gefüllt als üblich. Ob das an den einschneidenden Corona-Massnahmen liegt, die der Bundesrat für morgen Mittwoch angekündigt hat? Oder gar an Ängsten vor einen zweiten Lockdown?

«Wir spüren eine leicht erhöhte Nachfrage nach Toilettenpapier und Backzutaten», sagt Coop-Sprecherin Rebecca Veiga. Auch an den Wochenenden davor seien diese schon höher gewesen. Mitbewerberin Migros verzeichnet «im Bereich der Hygieneartikel erhöhte Verkäufe», sagt Sprecher Marcel Schlatter.

Bei der Migros schwingen beim gesamten Supermarkt-Sortiment neben Hygieneprodukten auch Beilagen und Zutaten sowie Konserven oben aus. «Toilettenpapier ist erhöht, aber geht jetzt nicht gleich durch die Decke», so Schlatter weiter.

Zwei Wochen Wartezeit bei Migros-Lieferdienst LeShop
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Hamsterkäufe im März 2020:Zwei Wochen Wartezeit bei Migros-Lieferdienst LeShop

Längere Wartezeiten auch bei Online-Shops

Die Leute kaufen dem Vernehmen nach nicht nur mehr ein, sie scheinen auch weniger oft raus zu wollen. Ein Indiz dafür sind die Wartezeiten bei den Online-Lieferdiensten der beiden Grossverteiler. Wer gegenwärtig Pasta, WC-Papier oder Tiefkühlprodukte bei Leshop.ch von Migros bestellen will, kann frühestens am Mittwoch nächster Woche mit der Heimlieferung rechnen.

Wie schon im Frühling versuchen die Detailhändler, ihre Kunden zu beruhigen. «Es gibt keinen Grund für Einkäufe, die über den alltäglichen Verbrauch hinausgehen», sagt Coop-Sprecherin Veiga. Lücken in Regalen würden laufend wieder aufgefüllt. «Wir haben genügend Vorräte und sind vorbereitet.»

Parat sei auch die Migros. «So weit steht alles auf Grün, auch in unseren Verteilzentren. Dort sind die Lager gut gefüllt und es gibt von allem genug», so Sprecher Schlatter.

Warenlogistik ist ein Knackpunkt

Das Problem mit den leeren Regalen sei nicht auf Warenknappheit zurückzuführen. Sondern darauf, den Warenfluss von den Lagern in die Regale drastisch zu erhöhen. «Wenn jemand 20 Pack Spaghetti auf einmal kaufte, dauerte es jeweils einen Moment, bis das Regal wieder aufgefüllt war», sagt Schlatter. «Unser Krisenstab arbeitet derzeit daran, diesen Umstand wenn immer möglich zu entschärfen.»

Gut zu hören: Die Detailhändler verzeichnen auch aktuell wieder eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Desinfektionsmitteln. Und: Die Masse zieht es jetzt nicht mehr über die Grenze zum Hamstern. «Kein Stau an den Grenzen, kein Stau in der Bodanstrasse und das Lago-Parkhaus hat noch Hunderte freie Plätze», berichtet Südkurier.de. Das sei ungewöhnlich für einen Samstagnachmittag.

Der erste Samstag, an dem Deutschland die ganze Schweiz zum Risikogebiet erklärt hat, bescherte Konstanz einen ruhigen Tag. Und damit Schweizer Detailhändlern mehr Umsätze, die gewöhnlich ins Ausland abgeflossen wären.

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