Nein! So schlimm wie beim Lockdown im März ist es noch nicht. Dennoch brauchen Kunden von Leshop.ch und Coop.ch wieder mehr Geduld als auch schon. Offenbar gehen die Menschen wieder weniger raus zum Einkaufen.
Die Neuansteckungen explodieren, die Bestellungen steigen parallel dazu. Das bestätigen die beiden Branchenriesen Migros und Coop. Noch betreffen Bestellungen Produkte, die es täglich braucht. WC-Papier, Reis und Co. werden noch nicht in Massen gekauft. «Lediglich Mehrverkäufe bei Zutaten fürs Backen fallen aus der Reihe», sagt Coop-Sprecherin Melanie Grüter.
Erste Lieferengpässe bei Coop und Migros
Hatten wir neben WC-Papier nicht auch einen Hefe-Mangel im Lockdown? Laut Coop können Liefertermine innerhalb von sieben Tagen gebucht werden. Es könne aber schon sein, dass nun kurzfristige Lieferfenster nicht mehr buchbar sind. «Extremsituationen können auch in Zukunft, insbesondere in urbanen Räumen, zu Verzögerung führen», so die Sprecherin.
Migros-Sprecher Marcel Schlatter: «Letzten Freitag erreichte uns vorübergehend ein erneuter Ansturm, wohl wegen der angekündigten Sondersitzung des Bundesrats.» Über das Wochenende habe man dann tatsächlich mehrere Tage Wartezeit verzeichnet.
Wer bei der Migros im Onlineshop heute Mittwoch Lebensmittel bestellt, bekommt die Ware erst am Montag zugestellt. Das Beispiel gilt für den Raum Zürich. In der Deutschschweiz dauert es derzeit bei Leshop.ch im Schnitt drei Tage, bis die Ware zu Hause eintrifft. In der Romandie kommt die Bestellung momentan am nächsten Tag an.
Migros hat Kapazitäten verdoppelt
«Derzeit scheint sich die Lage aber bereits wieder zu beruhigen», so Schlatter. Die Migros sorgt nun vor: «Wir haben die Kapazitäten in der Tat enorm erhöht und können mittlerweile eine Verdoppelung der Bestellungen handhaben.»
Womöglich ist das aber nur die Ruhe vor dem Sturm. Denn flammt die Krise wieder auf wie im Frühjahr, haben auch die Onlineshops wieder Hochkonjunktur.