Minutenlanges Zittern, dann der grosse Jubel: In der Nacht auf Freitag ist der US-Lander Nova-C in der südlichen Region des Mondes gelandet. Für die Amerikaner ist es 52 Jahre nach der letzten Apollo-Mission die Rückkehr auf den Erdtrabanten.
Historisch: Es war auch die erste kommerzielle Mondlandung der Raumfahrtgeschichte – die US-Firma Intuitive Machines arbeitete eng mit der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa zusammen.
Die unbemannte Rückkehr auf den Mond ist ein wichtiger Schritt für die Amerikaner. Sie wollen mit den von Ex-Präsident Donald Trump (77) initiierten Artemis-Missionen wieder mit Astronauten auf dem Mond landen – und das schon sehr bald. Und die amerikanischen Pläne sind noch weitaus grösser. Blick stellt sie vor:
2026: Astronauten auf dem Mond
Die Artemis-1-Mission startete im November 2022 und war ein Erfolg: Die unbemannte «Orion»-Kapsel umrundete den Mond mehrfach. Im September 2025 soll der Mond bei der Artemis-2-Mission mit vier US-Astronauten an Bord teilweise umrundet werden. Und ein Jahr später – im September 2026 – wollen die Amerikaner wieder bemannt auf dem Mond landen.
Geplant ist im Rahmen der Artemis-3-Mission ein einwöchiger Aufenthalt von zwei Astronauten in der Südpolregion, zwei weitere Astronauten sollen im Orion-Raumschiff mitfliegen, den Mond aber nicht betreten.
Mehr über Mondlandungen
2028: Aussenstation auf dem Mond
Mit dem Artemis-Programm will die US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mond eine dauerhafte Präsenz aufbauen – als Zwischenstation für geplante Missionen zum Mars. Im Jahr 2027 könnten die ersten beiden Module der geplanten Raumstation mit einer Falcon-Rakete von Elon Musks (52) Raumfahrtunternehmen SpaceX in die Mondumlaufbahn gebracht werden.
US-Astronautinnen im Interview
Ab 2028 sind jährliche Expeditionen zum Erdtrabanten geplant, um die amerikanische Aussenstation aufzubauen – das Bild des Menschen auf dem Mond wird zur Routine. Übrigens: Auch die Chinesen wollen zusammen mit den Russen eine Mondforschungsstation aufbauen – angepeilt werden die frühen 2030er-Jahre.
2030er-Jahre: Erster Mensch auf dem Mars
Von der Erde via Mond zum Mars – das ist der Plan der Nasa. Wann genau es so weit ist, will die Raumfahrtbehörde nicht sagen. Sie gibt die 2030er-Jahre für bemannte Mars-Missionen an, die in «einer Landung auf der Mars-Oberfläche» gipfeln sollen.
Schweizer Weltall-Geschichte
Die grösste Herausforderung wäre die Reise an sich: Experten gehen von 400 bis 450 Tagen für Hin- und Rückflug sowie Aufenthalt aus. Einerseits wären die Astronauten die ganze Zeit auf sehr engem Raum eingesperrt, andererseits bringt die lange Schwerelosigkeit gesundheitliche Probleme wie Abbau der Knochenmasse mit sich. Auch die kosmischen Strahlungen, denen die Astronauten auf dem Weg zum Mars ausgesetzt wären, stellen ein Problem dar.