Die letzten Minuten der erfolgreichen Mondlandung
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«Willkommen auf dem Mond»:Die letzten Minuten der erfolgreichen Mondlandung

Zitterpartie bei Landung von Nova-C auf dem Erdtrabanten
Die Amerikaner sind zurück auf dem Mond

Die USA wollen mit Astronauten im Jahr 2026 auf den Mond zurückkehren. Dafür musste heute die heikle Landung von Nova-C gelingen. Die erste kommerzielle Mondlandung der Geschichte gelang – doch es war eine Zitterpartie. Schon gibts erste, vom Lander geschossene Bilder.
Publiziert: 22.02.2024 um 16:21 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2024 um 10:06 Uhr
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Selfie beim Landeanflug auf dem Mond: Die Raumsonde Nova-C über der nahen Seite des Mondes.
Foto: Keystone

Die Landung des US-Landers Nova-C wurde zunächst zur Zitterpartie. Die Raumsonde flog auch die letzten Minuten vor dem geplanten Aufsetzen nach Plan, dann setzte im Kontrollraum Stille ein. Von einem möglichen Kommunikationsproblem war die Rede.

Doch keine Kommunikation bedeutet kein Scheitern der Mission. Nach 0.20 Uhr Schweizer Zeit bestätigte Nasa die erfolgreiche Landung. Aus dem Kommandozentrum hiess es: «Wir sind auf der Oberfläche und wir senden Signale. Willkommen auf dem Mond.»

Nach 52 Jahren sind die Amerikaner zurück auf dem Mond. Aber auch die Nasa scheint noch nicht 100 Prozent vom Erfolg der Mission überzeugt. Diese Durchsage gab der Missionsleiter durch: «Wir prüfen, wie wir dieses Signal verfeinern können. Was wir zweifelsfrei bestätigen können, ist, dass sich unsere Ausrüstung auf der Mondoberfläche befindet. Wir senden. Gratulation an alle. Wir werden sehen, wie viel wir noch herausholen können.»

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Bald «erste Bilder von der Mondoberfläche»

Rund zweieinhalb Stunden später bestätigten die Verantwortlichen auf X: «Nach der Fehlerbehebung bei der Kommunikation haben die Fluglotsen bestätigt, dass die Mondsonde aufrecht steht und mit dem Senden von Daten beginnt. Derzeit arbeiten wir daran, die ersten Bilder von der Mondoberfläche herunterzuladen.»

Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist damit eine kommerzielle Landung auf dem Mond geglückt. Der Lander Nova-C des US-Unternehmens Intuitive Machines setzte in der Nacht zu Freitag in der südlichen Region des Erdtrabanten auf, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa betätigte. Es ist die erste – wenn auch unbemannte – US-Mondlandung seit den legendären Apollo-Missionen vor mehr als 50 Jahren. Nasa-Chef Bill Nelson (81) sprach von einem «Triumph».

Historischer Tag

Der 22. Februar ist ein historischer Tag für Weltraum-Fans auf der ganzen Welt! Denn Vor 52 Jahren waren die Amerikaner mit Apollo 17 letztmals auf dem Mond. Am Donnerstagabend um 23.49 Uhr Schweizer Zeit soll die langersehnte Rückkehr – wenn auch vorderhand unbemannt – klappen.

Nach gescheiterten Anläufen verschiedener Unternehmen will die US-Firma Intuitive Machines erneut die erste kommerzielle Mondlandung der Raumfahrtgeschichte versuchen. Wenn alles klappt, soll der Lander Nova-C um 23.49 Uhr sanft in der südlichen Region des Erdtrabanten – die von der Erde aus sichtbar ist – aufsetzen.

Artemis-Missionen: Zurück auf den Mond

Die historische Reise von Nova-C startete vor einer Woche am Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Mit einer Falcon-9-Rakete von Elon Musks (52) Raumfahrtunternehmen SpaceX ging es in Richtung Mond. An Bord des Landers befinden sich mehrere wissenschaftliche Instrumente der US-Weltraumbehörde Nasa.

Der Nova-C-Lander mit dem Spitznamen Odysseus ist etwa so gross wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung befördern. Einen grossen Teil davon hat die Nasa mit Forschungsgeräten und anderem Material belegt, den Rest haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert. Zudem hat der US-Künstler Jeff Koons 125 Miniaturskulpturen aus rostfreiem Stahl mitgeschickt.

Das Ziel der Amerikaner: Mit Menschen auf den Mond zurückzukehren! Die sogenannten Artemis-Missionen sollen mit Nova-C vorbereitet werden. Wenn alles klappt, sollen US-amerikanische Astronauten bereits 2026 – im Rahmen der geplanten Artemis-III-Mission – wieder auf dem Mond landen.

Immer wieder gescheitert

Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft: Das US-Unternehmen Astrobotic mit Sitz in Pittsburgh schickte im Januar die Peregrine-Kapsel los. Doch schon kurz nach dem Start gab es Probleme aufgrund einer Störung des Antriebssystems. Den Ingenieuren gelang zwar zeitweilig eine Stabilisierung der Kapsel, das Ziel einer Mondlandung musste aber aufgegeben werden. Wenige Tage später verglühte Peregrine in der Erdatmosphäre.

Kurz darauf setzte der Lander SLIM (Smart Lander for Investigating Moon) der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa zwar sanft auf dem Mond auf, hatte allerdings zunächst Probleme mit der Energieversorgung. Erst nach tagelangem Stromausfall konnte SLIM dann doch noch in Betrieb gehen. Damit ist Japan – nach den USA, Russland, China und Indien – das fünfte Land, das erfolgreich unbemannt auf dem Mond gelandet ist. Im April vergangenen Jahres war eine japanische Firma mit einer ähnlichen Mission gescheitert.

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