Hektik zur Herbstferienzeit: Vor der Abreise nehmen viele ihr Corona-Zertifikat unter die Lupe. Und stellen fest, dass es nicht korrekt ist. Name oder Zahlen sind fehlerhaft und vor allem: Der zweite oder der dritte Vorname fehlt. Das führt zu Ärger. Wenn das Zertifikat nicht mit den Reiseunterlagen wie Pass oder ID übereinstimmt, kann es beim Check-in am Flughafen, beim Einsteigen am Gate oder bei der Ankunft in der Zieldestination Puff geben.
Die Swiss spricht von einem bekannten Problem, das jetzt zur Herbstferienzeit an Aufmerksamkeit gewinnt. «Es gibt Länder, die in den Einreisebestimmungen vorschreiben, dass die sogenannten Passenger-Details auf dem Zertifikat mit dem Reisedokument übereinstimmen müssen», sagt eine Swiss-Sprecherin zu Blick. «Keine Toleranz kennen aktuell Grossbritannien und Hongkong.»
Griechen, Amerikaner und Zyprioten schauen genau hin
Konkret bedeutet das: Wenn der Vorname auf dem Zertifikat fehlt oder das Geburtsdatum falsch ist, kann man in einige Destinationen nicht reisen. «Es gab einzelne Fälle, bei denen Passagiere die Reise deshalb nicht antreten konnten», bestätigt die Swiss.
Auch Griechenland kann Probleme machen: Das deutsche Auswärtige Amt rät dringend zur Prüfung der Reisedokumente vor dem Abflug: «Der auf dem Zertifikat angegebene vollständige Name muss mit dem Namen im Ausweisdokument übereinstimmen.»
Laut dem Bodenabfertiger Swissport gibt es weitere Länder, die «zwingend eine exakte Übereinstimmung des Zertifikats mit den Angaben im Reisepass verlangen». Sprecherin Nathalie Berchtold nennt Zypern, China, Japan und die USA. Letztere dürfen ab November wieder bereist werden.
Kantone werden mit Zertifikatskorrekturen bombardiert
Eine Umfrage von Blick bei den Kantonen bestätigt: Vor den Herbstferien möchten viele Geimpfte oder Getestete ihre Zertifikate richtigstellen lassen. Bei den kantonalen Gesundheitsämtern laufen derzeit die Telefondrähte heiss. Sie werden mit Fragen zur Zertifikatsanpassung bombardiert.
Wer einen Fehler im Covid-Zertifikat entdeckt, bekommt auf der Website des Bundesamts für Gesundheit (BAG) eine Übersicht zu den zuständigen Stellen in den Kantonen (https://bag-coronavirus.ch). Telefonisch geht bei den meisten Kantonen nichts, sondern vielfach nur online. In Zürich, Bern und Luzern gibts dafür ein Onlineformular. Die Kantone St. Gallen, Schwyz und Solothurn beispielsweise verlangen Änderungsanträge dagegen per E-Mail. Kleinere Kantone wie Basel-Stadt bitten Betroffene, sich direkt ans zuständige Impfzentrum zu wenden. Für die Änderung muss in jedem Fall eine ID-Kopie, meist auch eine Kopie des fehlerhaften Zertifikats beigelegt werden. Wie schnell die Korrektur vorgenommen wird, ist von Kanton zu Kanton verschieden – im besten Fall in wenigen Stunden, sonst in ein bis drei Werktagen. Das neue Zertifikat kommt digital per SMS oder E-Mail. Wer das Zertifikat gedruckt wünscht, muss die Wartezeit für den Versand per Post einberechnen. Darija Knezevic
Wer einen Fehler im Covid-Zertifikat entdeckt, bekommt auf der Website des Bundesamts für Gesundheit (BAG) eine Übersicht zu den zuständigen Stellen in den Kantonen (https://bag-coronavirus.ch). Telefonisch geht bei den meisten Kantonen nichts, sondern vielfach nur online. In Zürich, Bern und Luzern gibts dafür ein Onlineformular. Die Kantone St. Gallen, Schwyz und Solothurn beispielsweise verlangen Änderungsanträge dagegen per E-Mail. Kleinere Kantone wie Basel-Stadt bitten Betroffene, sich direkt ans zuständige Impfzentrum zu wenden. Für die Änderung muss in jedem Fall eine ID-Kopie, meist auch eine Kopie des fehlerhaften Zertifikats beigelegt werden. Wie schnell die Korrektur vorgenommen wird, ist von Kanton zu Kanton verschieden – im besten Fall in wenigen Stunden, sonst in ein bis drei Werktagen. Das neue Zertifikat kommt digital per SMS oder E-Mail. Wer das Zertifikat gedruckt wünscht, muss die Wartezeit für den Versand per Post einberechnen. Darija Knezevic
«Wir erhalten durchschnittlich 200 bis 300 Anfragen pro Tag», sagt ein Sprecher des Kantons Aargau zu Blick. Das korrigierte Zertifikat hat man aber schnell in den Händen: «Das dauert im Moment je nach Qualität der eingereichten Unterlagen ein bis drei Tage.» Wer den Fehler jedoch erst kurz vor dem Abflug erkenne, für den sei es dann wohl zu spät.
Auch der Kanton Zug wird mit Anfragen überhäuft. Die Nachfragen seien schon mit der Ausweitung der Zertifikatspflicht losgegangen. Lange warten müssten Betroffene aber nicht: «Das Korrigieren eines fehlerhaften Zertifikats kann in den allermeisten Fällen innert kürzester Zeit vorgenommen werden. Die betroffenen Personen erhalten spätestens innert 24 Stunden das korrigierte Zertifikat, meistens bereits deutlich früher», versichert ein Sprecher.
Durchschnittliche Bearbeitungszeit von zwei Tagen
Dasselbe gilt im Kanton Solothurn: Zurzeit dauert eine durchschnittliche Bearbeitungszeit zwei Tage. Und das Arbeitsvolumen zieht zusehends an. «Es sind durchschnittlich etwa 100 Änderungsanträge täglich», sagt ein Sprecher.
Auf Anfrage von Blick heisst es auch beim Gesundheitsdepartement in Bern: «Derzeit erhalten wir zahlreiche Anfragen. Die Bearbeitung kann daher einige Tage in Anspruch nehmen.»
Wie schnell das Zertifikat im Kanton Luzern angepasst wird, ist unterschiedlich. Die Nachfrage schwanke sehr stark. «Es ist möglich, dass die Bearbeitung innerhalb von wenigen Stunden erfolgt. Es kann aber auch sein, dass der Prozess ein paar Arbeitstage dauert», so das Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Luzern. Weiter heisst es, dass aktuell ungefähr 150 Anfragen pro Tag eintreffen.
Mehr zur Zertifikatspflicht
Blick-Community hat positive Erfahrungen gemacht
Leserinnen und Leser aus der Blick-Community bestätigen, dass es durchaus schnell gehen kann, bis das Zertifikat geändert ist. Heidi S.* (70) kam innert 24 Stunden zum neuen Zertifikat. Sie bemerkte vergangene Woche, dass in ihrem Exemplar ihr lediger Nachname fehlte. «Ich hatte mein neues Zertifikat innert einem Tag», so die Leserin, die im Kanton St. Gallen wohnt. Sie erhielt das korrekte Zertifikat am selben Tag per E-Mail und konnte es sofort aktivieren.
Auch Blick-Leser Bruno B.* (72) bemerkte, dass sein zweiter Vorname nicht im Zertifikat steht. Doch der Zürcher musste nicht lange auf die Korrektur warten. «Obwohl es ein Samstag war, bekam ich mein neues und korrektes Zertifikat innerhalb von zwei Stunden», sagt der Blick-Leser begeistert über den schnellen Service.
* Namen der Redaktion bekannt