Hayek ist auch ein Immo-König
Der Swatch-Patron häuft Immobilien an – er zahlt alle in Cash

Das Kerngeschäft der Swatch Group ist die Herstellung und der Verkauf von Uhren. Patron Nick Hayek hat über die Jahre aber auch ein gewaltiges Immobilienimperium aufgebaut. Und kauft munter weiter.
Publiziert: 23.01.2024 um 16:08 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2024 um 16:59 Uhr
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Swatch-Chef Nick Hayek hat sich ein Immobilien-Imperium aufgebaut.
Foto: Philippe Rossier
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Nick Hayeks (69) Uhren-Konzern läuft wie am Schnürchen. Die Swatch Group steigert ihren Umsatz und Gewinn im letzten Jahr deutlich. Aktionäre dürfen sich über eine höhere Dividende freuen. Was viele aber nicht wissen: Im Schatten des Uhrengeschäfts hat sich Hayek zum Immobilien-König gemausert.

Die Swatch Group sitzt auf Geschäfts- und Produktionsliegenschaften mit einem Marktwert von 4 Milliarden Franken. Hayek hat im letzten Jahr gleich mehrfach zugeschlagen und für insgesamt 360 Millionen Franken neue Verkaufsflächen dazugekauft.

Immobilien werden bar bezahlt

Der Uhrenkonzern des Swatch-Patrons ist für die Shopping-Tour nicht einmal auf Bankkredite angewiesen. Die Gruppe zahlt ihre Immobilienkäufe bar auf den Tisch. «Unabhängigkeit war schon immer die Philosophie der Swatch Group, auch den Banken gegenüber», lässt die Medienstelle auf Anfrage verlauten. Das gelte auch für den Immobilienbereich. Die nötigen Mittel dafür sind in Hülle und Fülle vorhanden. Die Swatch-Group sitzt auf Reserven in Milliardenhöhe.

Und einen Teil davon investiert sie in das sogenannte Retail-Geschäft. In den eigenen Geschäften holt die Swatch Group knapp 45 Prozent ihres Umsatzes herein. «Wir haben ein weltweites Retailnetz und bauen dies laufend aus», sagt die Swatch Group und ergänzt: «Eigene Retailläden erlauben einen direkten Kundenkontakt sowie sofortiges Kunden-Feedback!» Der Fokus liegt dabei wenig überraschend auf Ländern mit hoher Nachfrage. So schlug die Swatch Group 2023 an Toplagen in London zu und kaufte ein Gebäude für 90 Millionen und ein anderes für 120 Millionen Franken.

Die Swatch Group profitierte dabei von den günstigen Bedingungen auf dem Immobilienmarkt. Hayeks Uhrenimperium schlägt jeweils zur richtigen Zeit zu. Den heutigen Immobilienpark mit einem Marktwert von 4 Milliarden Franken kaufte sie für rund 3 Milliarden zusammen. Wie viel davon in Schweizer Betongold investiert ist, lässt der Konzern auf Anfrage offen. 2014 kaufte Hayek mit seiner Gruppe das prestigeträchtige Grieder-Haus an der Zürcher Bahnhofstrasse. Kaufpreis: 400 Millionen Franken.

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Auch Tausende Wohnungen im Portfolio

Zum Immobilienportfolio gehören auch Wohnungen. Die Swatch Group Immobilien AG verwaltet für die hauseigene Pensionskasse über 5000 Miet- und Pachtobjekte in der Schweiz. «Meistens sind es günstige Wohnungen in den Regionen, wo wir unsere Produktionszentren haben», so die Medienstelle. Auch hier dürfte der Marktwert weit über einer Milliarde Franken liegen.

«Unser Kerngeschäft ist die Produktion und der Vertrieb von Uhren», betont die Medienstelle. Die Kasse klingelt, wie das Umsatzwachstum von 5,2 Prozent zeigt. Über die Verkaufszahlen der Marketing-Coups Moonswatch, Moonshine und Scuba Fifty Fathoms hüllt sich der Konzern in Schweigen. Nur so viel: Die Swatch-Variante der Fifty Fathoms beflügelt auch das Geschäft der Hausmarke Blancpain, die das Original herstellt. Seit der Lancierung im letzten Herbst «konnte Blancpain den Umsatz für die originalen Fifty Fathoms Modelle und die Besucherzahlen in den eigenen Boutiquen um über 25 Prozent steigern», so die Gruppe.

Einziger Wermutstropfen: Der starke Franken wirkt sich deutlich negativ aus. Zu konstanten Wechselkursen wäre der Umsatz gar um 12,6 Prozent gestiegen.


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