Nach Omega-«Moonswatch» folgt eine weitere Luxusmarke
Swatch macht sich an den nächsten Uhrenklassiker

Nach dem Moonswatch-Hype steigt Swatch ein weiteres Treppchen hoch: Ab dem 9. September sollen in Zusammenarbeit mit Luxushersteller Blancpain gleich fünf neue Modelle erscheinen. Ob sie im gleichen Masse die Leute vor die Swatch-Shops holen, bleibt fraglich.
Publiziert: 04.09.2023 um 13:43 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2023 um 10:37 Uhr
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Am 9. September kommen in Zusammenarbeit mit Luxusmarke Blancpain ...
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Joschka SchaffnerRedaktor Politik

Auch nach über einem Jahr stehen die Leute noch Schlange: Der Erfolg der «Moonswatch», der Kooperation zwischen Swatch und Omega, ist ungebrochen. Und das, obwohl mittlerweile allmonatlich ein neues Modell erschient. Bis Ende 2022 verkaufte Swatch bereits über eine Million Exemplare. Neuere Absatzzahlen will die Bieler Uhren-Gruppe noch nicht kommunizieren. Die Produktion steige jedoch weiterhin jeden Monat.

Das erfolgreiche Konzept soll jetzt auch auf eine weitere Luxusmarke aus den eigenen Reihen ausgeweitet werden: Wie Swatch und der Uhrenhersteller Blancpain ankündigten, erscheinen am 9. September aus der neuen Zusammenarbeit gleich fünf Modelle unter dem Brand Blancpain X Swatch. Benannt sind sie nach den fünf Ozeanen der Erde.

Der Name der neuen Swatch lautet «Bioceramic Scuba Fifty Fathoms» und sie ähnelt der Fifty-Fathoms-Taucheruhr («fünfzig Faden») von Blancpain. Die legendäre Taucheruhr, die erstmals 1953 erschien, erhielt ihren Namen aufgrund ihrer Wasserdichtigkeit bis zu einer Tiefe von 50 nautischen Faden (91,45 Meter). Jedes der neuen Modelle trägt den Namen einer der fünf Ozeane: «Arctic Ocean», «Pacific Ocean», «Atlantic Ocean», «Indian Ocean» und «Antarctic Ocean».

Die nicht limitierte Kollektion sei in ausgewählten Swatch-Läden zu kaufen, heisst es. Dabei könne eine Person an einem Tag jeweils eine Uhr erstehen. Für die Schweiz sind zwölf Shops unter anderem in Zürich, Bern oder Genf aufgeführt. Ein Preis der Uhr wird in der Werbung nicht genannt.

Den Vorgänger, die Moonswatch, gabs dagegen in limitierter Stückzahl. Das Vorgehen brachte Swatch in der Vergangenheit viel Respekt und hohe Aktienkurse ein, sorgte jedoch auch für Kritik: Dem Unternehmen wurde regelmässig vorgeworfen, die Verfügbarkeit der «Moonswatches» absichtlich zu verknappen.

Gibt es einen erneuten Hype?

Ob der Hype jedoch dasselbe Ausmass wie bei der «Moonswatch» nehmen wird, bleibt jedoch fraglich. Denn während Omega sich einer grossen Sammler- und Fangemeinschaft erfreut und zudem dank Sponsoring-Deals auch der breiten Masse bekannt ist, bewegt sich die Marke Blancpain nochmals deutlich tiefer im Luxussegment.

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Nick Hayek rannte offene Türen ein

Für die Marke selbst ist es jedoch eine grosse Chance. Denn Blancpain könnte mit der Swatch-Linie auch «Normalsterbliche» erreichen, die sich keine Luxusuhr für mehrere zehntausend Franken leisten können. So habe Swatch-Boss Nick Hayek (68) gemäss dem Magazin «GQ» bei seinem Neffen und Blancpain-Chef Marc Hayek (52) mit dem Projekt direkt offene Türen eingerannt. Bei Omega war dies zu Beginn der Zusammenarbeit noch anders: Dort zeigte sich CEO Raynald Aeschlimann (53) deutlich skeptischer gegenüber der Idee einer Billig-Speedmaster.

Die Ausweitung der Luxus-Kooperationen geht für Swatch Hand in Hand mit der Strategie, die eigenen Uhren grösstenteils auch in den eigenen Shops zu verkaufen. Das ist mittlerweile umso wichtiger, da Konkurrent Rolex erst kürzlich einen der weltweit grössten Uhrenhändler, das Luzerner Familienunternehmen Bucherer, übernahm.

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