Den Fünfliber im Sack, ein Nötli im Portemonnaie, so kommt man gut durchs Leben! Dieser Spruch der Generation der Grosseltern verliert immer mehr an Bedeutung. Die Liebe für Bargeld lässt in der Schweiz nach, wie die repräsentative Zahlungsmittelstudie 2022 vom Vergleichsdienst Moneyland.ch zeigt.
Die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer, für die Bargeld völlig unverzichtbar ist, wird immer kleiner. Konkret: Im vergangenen Jahr ist sie von 34 auf 30 Prozent geschrumpft. 67 Prozent der 1500 Befragten geben an, dass sie eher nicht oder gar nicht auf Bargeld verzichten könnten.
Jeder Vierte kann nicht ohne Kreditkarte
Bargeld wird immer mehr von Debit- und Kreditkarten abgelöst. 71 Prozent der Befragten halten sie für eher oder völlig unverzichtbar. 28 Prozent der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer sagen, dass sie überhaupt nicht ohne Debitkarte auskommen könnten. Jeder Vierte kann nicht mehr ohne seine Kreditkarte.
«Debitkarten werden in der Schweiz mittlerweile häufiger genutzt als Bargeld», beobachtet Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. «Für viele Schweizerinnen und Schweizer ist das Kärtli längst die erste Wahl.»
Das gilt auch im stationären Handel, also etwa beim Einkauf im Quartier-Migros. Zwar geben 96 Prozent an, dass sie mit Bargeld zahlen. Nur rund ein Drittel (34 Prozent) aber sagt, dass sie das mehrmals pro Woche oder noch öfter tun. Im Gegensatz dazu nutzt mit 54 Prozent mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Laden oft eine Debitkarte.
Online regiert die Kreditkarte
Bei Einkäufen im Internet ist die Kreditkarte das beliebteste Zahlungsmittel. Zwar sagen mit 84 Prozent mehr Schweizer, dass sie mindestens ab und zu online auf Rechnung einkaufen, als dies bei Kreditkarten der Fall ist (80 Prozent). Aber 13 Prozent der Bevölkerung nutzen im Internet mehrmals pro Woche oder noch öfter eine Kreditkarte. Darauf folgen Twint und Debitkarten mit 8 Prozent – erst dann die gute alte Rechnung mit 7 Prozent.
«Die Kreditkarte ist für viele Online-Shopper das praktischste Zahlungsmittel», sagt Manz. «Auch wenn fast alle mal auf Rechnung bestellen, zahlen Schweizerinnen und Schweizer noch öfter mit Kreditkarten oder Twint.»
Twint prescht weiter voran
Der grosse Gewinner im vergangenen Jahr war erneut Twint: Nachdem sich die App bereits im Corona-Jahr 2021 etablieren konnte, will mittlerweile mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung (56 Prozent) eher oder gar nicht mehr auf Twint verzichten. «Damit ist sie für Schweizer mittlerweile die drittwichtigste Zahlungsmethode», so Manz. 64 Prozent geben an, dass sie im Laden damit bezahlen. Online sind es 56 Prozent.
«Allerdings ist Twint für viele Nutzerinnen und Nutzer eher ein Gelegenheits-Zahlungsmittel», weiss Manz. Denn nur 17 Prozent der Schweizer nutzen Twint regelmässig in Geschäften. Im Vergleich zu anderen beliebten Zahlungsmitteln ist das ein niedriger Wert. (pbe)