Auf einen Blick
- Aktie von Meyer Burger verliert 7 Prozent
- Umsatz halbiert sich auf 48,7 Millionen Franken im ersten Halbjahr
- Mitte September kündigte das Solarunternehmen drastische Restrukturierungen an
Der Schweizer Aktienmarkt ist mit leichten Verlusten in die neue Woche gestartet. Einer der grossen Verlierer: Meyer Burger. Das Papier des kriselnden Solarunternehmens büsste im frühen Handel über 10 Prozent ein. Nach einer leichten Erholung liegt der Titel auch bei Börsenschluss mit knapp 7 Prozent deutlich im Minus. Eine Meyer-Burger-Aktie notiert damit noch bei 1,60 Franken.
Unter Druck geraten ist Meyer Burger wegen schlechten Neuigkeiten am Freitag nach Börsenschluss. Der Hersteller von Solarmodulen – einst gefeierter Vorreiter in der Branche – teilte vor drei Tagen mit, dass er den Halbjahresbericht erneut verschieben muss – bereits zum dritten Mal. Neu sollen das geprüfte Ergebnis für die ersten sechs Monate Ende Oktober vorliegen.
Gleichzeitig zeichnen auch die publik gemachten, ungeprüften Zahlen ein düsteres Bild. So hat Meyer Burger im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatz in Höhe von 48,7 Millionen Franken erzielt – nur noch halb so viel wie im Vorjahreszeitraum, als es 96,9 Millionen Franken waren.
Massiver Stellenabau geplant
Die erneute Verschiebung des Halbjahresberichts begründete Meyer Burger mit dem Richtungswechsel, den das Unternehmen erst Mitte September beschlossen hatte. Man sei dabei, die «Auswirkungen der kommunizierten strategischen Neuausrichtung, einschliesslich der Massnahmen des Restrukturierungsprogramms, im Halbjahresbericht abzubilden», teilte die Schweizer Firma mit.
Die kürzlich getroffenen Massnahmen sollen Meyer Burger zum Befreiungsschlag verhelfen – mit ziemlich drastischen Einschnitten. So hat Firmenchef Gunter Erfurt (48) per sofort abgedankt, steht dem Verwaltungsrat aber weiterhin beratend zur Seite. VR-Präsident Franz Richter hat nun die operative Leitung inne. Auch Finanzchef Markus Nikles (52) hat an diesem Montag seinen letzten Arbeitstag.
Die geplante «Verschlankung» der gesamten Konzernstruktur umfasst auch einen massiven Stellenabbau. Bis Ende 2025 dürften 200 Mitarbeitende den Job verlieren. Der Abbau soll überproportional in Deutschland erfolgen. An der Schweizer Börse sorgte die schlechten Nachrichten schon damals für Kursverluste.