Endlich! In wenigen Tagen wünscht die Welt das Krisenjahr 2020 zum Teufel. Manch einer wird das neue Jahr noch mit einer Spur mehr Euphorie begrüssen als sonst. Denn der grosse Impfstart in Ländern rund um den Globus nährt die Hoffnung auf ein absehbares Ende der Pandemie. Doch was ist zum Jahreswechsel an Feiern überhaupt erlaubt? BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen zur Silvestersause.
Kann ich wie üblich mit den Kollegen in die Beiz?
Leider nein. Auf Verordnung des Bundesrats bleiben Restaurants und Bars bis voraussichtlich am 22. Januar geschlossen. Damit fällt das Silvesterznacht in der Beiz – bei vielen eine Tradition – dieses Jahr ins Wasser.
Zu Hause kann mir das Fondue chinoise aber niemand nehmen, oder?
Das stimmt. Doch auch hier gibt es einige Regeln zu beachten. Im privaten Rahmen darf man mit maximal zehn Personen feiern. Grossfamilien aufgepasst: Kinder sind in dieser Zahl inbegriffen! Zudem empfiehlt der Bundesrat, die Anzahl Haushalte pro Feier auf zwei zu beschränken. So soll die Anzahl der Kontakte so gering wie möglich gehalten werden. Mit fleissigem Lüften und der Benutzung eines Fondue-Sets pro Haushalt kann das Ansteckungsrisiko weiter minimiert werden.
Wo gibt es das grösste Silvesterfeuerwerk zu bestaunen?
Nach Grossfeuerwerken müssen Sie dieses Jahr lange suchen. Öffentliche Veranstaltungen sind momentan grundsätzlich verboten. Dazu gehören unter anderen die allseits beliebten Silvesterfeuerwerke – etwa in Zürich, Basel, Brunnen SZ oder Interlaken BE. Grössere Menschenansammlungen sollen so vermieden werden.
Sind wenigstens Privatfeuerwerke erlaubt?
Das grösste Feuerwerk findet an diesem Silvester wohl im eigenen Garten statt. Immerhin, denn im Gegensatz zu Deutschland ist der Privatverkauf von Feuerwerk bei uns erlaubt. In den Niederlanden sind Böller und Raketen komplett verboten. Doch auch beim Zündeln im familiären Rahmen gilt: Draussen sind spontane Menschenmengen mit mehr als 15 Personen verboten. Zudem rufen Ärzte dieses Jahr noch mehr zur Vorsicht vor Zündel-Verletzungen auf – die Intensivstationen sind bereits am Anschlag.
Kann ich den Nachbarn um Mitternacht zuprosten?
Grundsätzlich ja. Solange der Abstand von 1,5 Metern eingehalten wird, steht dem nachbarschaftlichen Neujahrsgruss nichts im Wege. Will man unbedingt mit Schämpis auf den Jahreswechsel anstossen, sollte zur Sicherheit eine Maske aufgesetzt werden, bis der Abstand wiederhergestellt ist.
Dürfen wenigstens die Grosseltern dabei sein?
Sozialer Kontakt ist speziell in dieser schwierigen Zeit wichtig! Bei Risikopatienten ist aber generell Vorsicht geboten, das ist auch bei der älteren Generation nicht anders. Um unschöne Überraschungen im neuen Jahr zu vermeiden, gibt es eine Reihe von hilfreichen Massnahmen. Dazu gehört die vorgängige Konsultation beim Hausarzt, das präventive Tragen einer Maske während des Fests oder ein Corona-Schnelltest in der Apotheke.
Sind die Läden am Silvestertag geöffnet?
Ja, aber ähnlich wie zu Weihnachten werden die Läden am 31. Dezember wohl überrannt. Es ist deshalb ratsam, die nötigen Besorgungen einige Tage im Voraus zu machen.
Und was ist mit all den schönen Silvesterbräuchen?
Auch da muss dieses Jahr zurückgesteckt werden. Einerseits macht das Veranstaltungsverbot auch vor Traditionsanlässen nicht halt. Anderseits ist öffentliches Singen verboten. Darum fällt zum Beispiel das alljährliche Brunnensingen der Sebastiani-Bruderschaft in Rheinfelden AG aus. Auch Bergün GR muss dieses Jahr auf den traditionellen «Chant da Goita» verzichten. Singen darf man momentan einzig alleine oder im engen Familienkreis.
Das alljährliche Silvesterschwimmen lasse ich mir aber nicht nehmen!
Das ist recht so. Aber auch hier sind alle offiziellen Anlässe abgesagt. Immerhin steht der See dem Einzelnen für einen frischen Start ins neue Jahr zur Verfügung – solange grössere Menschenmengen vermieden werden.