Grosse Schäden befürchtet
Zürcher Glasfabrik fällt in die Hände der Russen

Die Fabrik des Bülacher Glasherstellers Vetropack in der Ukraine wurde beschossen. Alle 600 Angestellten konnten evakuiert werden. So schnell wird die Produktion nicht wieder Fahrt aufnehmen.
Publiziert: 15.03.2022 um 13:10 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2022 um 19:01 Uhr
Russische Angriffe haben die Vetropack-Produktionswerkstätte in Hostomel schwer beschädigt.
Foto: PD

Der Bülacher Glasflaschenhersteller Vetropack muss sich auf einen längeren Produktionsausfall in seinem beschädigten ukrainischen Werk in Gostomel einstellen. «Obwohl das Ausmass der Schäden weiterhin unklar ist, können wir nicht von einer Wiederaufnahme der Produktion im laufenden Jahr ausgehen», sagte CEO Johann Reiter.

Die Region, in der das Werk steht, sei vollständig unter russischer Kontrolle und etwa die Hälfte aller zivilen Gebäude sei dort beschädigt. «Das Wichtigste ist, dass alle 600 Mitarbeiter evakuiert worden sind», so der Vetropack-Chef weiter. Die Saläre könnten weiterhin ausbezahlt werden, da das Bankensystem derzeit noch funktioniere.

Keine grossen Revisionen

Die genauen Auswirkungen des Produktionsstopps auf die Gruppe lassen sich laut Reiter derzeit nur schwer abschätzen. Aktuell rechne er mit einem negativen Einfluss auf Stufe Umsatz und Betriebsergebnis von «rund 10 Prozent». In allen anderen Werken könne Vetropack im laufenden Jahr bezüglich Produktionskapazität aus dem Vollen schöpfen. «Grosse Revisionen fallen dieses Jahr nicht an», ergänzte Finanzchef David Zak. Derzeit werde versucht, den Ausfall in der Ukraine an den anderen Produktionsstätten aufzufangen.

Bei dem im vergangenen Jahr erworbenen Werk in der Republik Moldau, das sich geografisch in der Nähe der Ukraine befindet, würden Massnahmen vorbereitet. «Wir müssen bereit sein, die Anlagen geordnet runterfahren zu können.» Bezüglich der steigenden Kosten für Energie, Löhne und Transport zeichne sich derzeit keine Entspannung ab. «Wir werden unseren Kunden dieses Jahr einen Energiezuschlag verrechnen müssen», so der Finanzchef. Wie weit dies gelinge, sei aber derzeit noch offen. (pbe/SDA)

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