Ukraine-Krieg
Oerlikon und Sulzer nicht von Sanktionen gegen Vekselberg betroffen

Der russische Oligarch Viktor Vekselberg ist ins Fadenkreuz der USA geraten und wird vom dortigen Finanzministerium sanktioniert. Laut eigenen Aussagen sind die Schweizer Firmen Oerlikon und Sulzer, an denen er Beteiligungen hält, nicht davon betroffen.
Publiziert: 14.03.2022 um 12:47 Uhr
Die Schweizer Firmen Oerlikon und Sulzer, an denen Viktor Vekselberg Beteiligungen hält, seien nicht von den Sanktionen aus den USA betroffen. (Archivbild)
Foto: Pavel Golovkin

In einer neuen Runde von Sanktionen haben die Vereinigten Staaten am Wochenende gegen weitere Helfer des russischen Präsidenten Wladimir Putin Massnahmen ergriffen. Neben der Familie des Kreml-Sprechers Dimitri Peskow und dem Verwaltungsrat der VTB-Bank gehört auch der Oligarch Viktor Vekselberg dazu.

Bereits am Freitag hatte das Büro für die Kontrolle ausländischer Vermögenswerte des US-Finanzministeriums hierzu eine Meldung publiziert. In dieser teilte die Behörde mit, sowohl ein Flugzeug von Vekselberg mit der Hecknummer P4-MIS und eine Yacht mit dem Namen Tango per sofort zu sperren.

Es gibt laut dem US-Finanzministerium aber auch weitere Auflagen, was den geschäftlichen Verkehr mit von Vekselberg kontrollierten Firmen anbelangt. In der Schweiz hält der Oligarch Beteiligungen an den Industriekonzernen OC Oerlikon und Sulzer, dem Stahlhersteller Swiss Steel und der Immobiliengruppe Züblin.

Bei diesen gibt man sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP jedoch gelassen, was die neusten Sanktionen anbelangt. Seit Vekselberg 2018 erstmals mit US-Sanktionen belegt wurde, sei er ein Minderheitsaktionär bei Sulzer, der seine wirtschaftlichen Rechte nicht ausüben könne, führt das Winterthurer Traditionsunternehmen aus.

Er dürfe weder Aktien verkaufen noch habe er Zugang zur Dividende. Die angekündigte Ausweitung der US-Sanktionen gegen Vekselberg auf sein Flugzeug und seine Yacht würden Sulzer daher nicht betreffen.

Etwas komplizierter präsentiert sich die Lage bei Oerlikon. Deren Hauptaktionär ist die Liwet Holding und weder Liwet noch Oerlikon stehen derzeit auf einer US-Sanktionsliste, wie Oerlikon in einem Communiqué schreibt.

Konkret besitzt die Liwet derzeit 41 Prozent von Oerlikon und Vekselberg wiederum hält - indirekt - einen Anteil von unter 50 Prozent an Liwet. «Die neuesten Sanktionen der USA gegenüber Herrn Viktor Vekselberg beeinträchtigen Oerlikon nicht», heisst es von einem Firmensprecher.

Vekselberg hat im Kanton Zug einen Wohnsitz. Er war 2018 wegen seiner Verbindungen zur russischen Führung auf der Sanktionsliste der USA gekommen. Versuche, mithilfe der Unterstützung von Wirtschaftsführern das US-Justizministerium umzustimmen, waren bisher nie von Erfolg gekrönt.

(SDA)

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