Auf einen Blick
- Albanische Diaspora feierte Mega-Party im Zürcher Kongresshaus
- Islam Alijaj und Liridona Makica wurden ausgezeichnet
- Rund 300'000 albanisch-stämmige Menschen leben in der Schweiz
Roter Teppich, BMWs und viel Glanz und Glamour: Am Samstagabend versammelte sich die albanische Diaspora im Zürcher Kongresshaus zur Mega-Party. Mit Swissalbs hat die grösste Interessensgemeinschaft albanischstämmiger Schweizerinnen und Schweizer zum Unternehmensball 2024 geladen.
«Wir zeichnen hier die stärksten albanischen Unternehmer des Landes aus», sagt der Stadtzürcher FDP-Präsident Përparim Avdili (37) zu Blick. Die Stimmung ist ausgelassen – bereits vor der Preisverleihung wird zu albanischer Musik getanzt. Partystimmung in Zürich. Mittendrin ist mit Lorik Cana (41) auch eine albanische Fussballlegende.
«Es ist wichtig, dass wir zusammenkommen und Vorbilder für alle Albanerinnen und Albaner im Land schaffen», erklärt Avdili. Der Unternehmensball sei von grosser Bedeutung: «Wir wollen zeigen, welche Innovationskraft in unserer Community steckt.»
Erster Schweiz-Albaner im Parlament
Einer der grossen Gewinner des Abends ist Islam Alijaj (38). Er hatte bei den nationalen Parlamentswahlen 2023 für die SP als erster Schweiz-Albaner den Sprung in den Nationalrat geschafft. Alijaj ist auch der erste Parlamentarier mit einer sogenannten Cerebralparese. Weil sein Gehirn bei der Geburt für kurze Zeit zu wenig Sauerstoff erhielt, ist die Muskelsteuerung beeinträchtigt. Seine kognitiven Fähigkeiten blieben intakt, doch seine Glieder sind durch Spasmen verkrampft. Wenn er spricht, hört man die Anstrengung, die er braucht, um die Sätze zu formen.
So auch am Samstagabend im Zürcher Kongresshaus. Alijaj wird als Community-Held mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Er hat eine Übersetzerin mitgebracht, denn er habe «sehr wichtiges zu erzählen – wie alle Politiker –, deshalb sollten es alle verstehen», sagt Alijaj mit einem schelmischen Grinsen. Sein Markenzeichen.
Die schweizerisch-albanische Unternehmerin des Jahres
Die albanische Diaspora gehört mit rund 300'000 Personen nach den Italienern und den Deutschen zu den grössten in der Schweiz. In Bundesbern sei man aber unterrepräsentiert, sagt Alijaj. Er nutzte die grosse Bühne am Samstagabend für einen Vorschlag: «Wir sollten zusammenarbeiten und eine parteiübergreifende Organisation gründen.» Und sein letzter Satz brachte ihm die zweiten Standing Ovations des Abends ein: «Lassen wir den Adler in der Schweiz fliegen.»
Den Hauptpreis räumte Liridona Makica (31) mit ihrem Start-up Spitex Dona ab. Die in der Schweiz geborene Gründerin baute ihr Unternehmen mittels Mund-zu-Mund-Propaganda auf und zählt heute bereits über 55 Mitarbeitende. Mit Spitex Dona betreut sie Kinder ab vier Jahren, Personen mit Beeinträchtigung und Menschen im hohen Alter.
«Uns ist es wichtig, dass unsere Kundinnen und Kunden stets von der gleichen Person betreut werden – so können wir eine echte Vertrauensbasis aufbauen», sagt sie zu Blick. «Ich bin überglücklich, dass der Wert meines Unternehmens an der Gesellschaft mit diesem Preis gewürdigt wird.»