Berner Platte – die neue SonntagsBlick-Kolumne
Mit dem Velo nach Pristina

SVP-Nationalrat Alfred Heer über den Wahlkampf von GLP-Politikerin Sanija Ameti – und warum Kosovo-Albaner im Herbst seine Partei wählen werden.
Publiziert: 06.08.2023 um 09:06 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2023 um 11:57 Uhr
«Das Wesentliche wurde verschwiegen»: SonntagsBlick-Kolumnist Alfred Heer.
Foto: keystone-sda.ch
Alfred Heer*

Sanija Ameti, GLP-Politikerin und Co-Präsidentin der Operation Libero, startete ihren Nationalratswahlkampf am 1. August am Flughafen Pristina. In einem roten, mit EU-Sternen versehenen T-Shirt posierte sie vor ihrem auf Albanisch geschriebenen Wahlplakat.

Eine sicherlich gelungene Aktion, hat sie es damit doch auf Blick.ch geschafft. Dort hat der Politikberater Mark Balsiger wohlwollend kommentiert: «Ameti weiss, wie man gut bei der Diaspora ankommt.»

Allerdings wurde dabei das Wesentliche verschwiegen: Denn ginge es nach dem Willen der grünliberalen Zeitgeistsurfer, könnte sich eine schweizerisch-kosovarische Familie gar keinen Flug mehr nach Pristina leisten. Mit der Politik der GLP würden die Flugpreise in astronomische Höhen schiessen.

Dann bliebe als Transportmittel noch das Auto, ein geschätztes Statussymbol in der Gemeinschaft der Kosovo-Albaner, wie allgemein bekannt ist. Für die GLP jedoch ist auch das Autofahren möglichst zu verteuern oder am besten gleich zu verbieten. Fraglich ist ausserdem, wieso eine Kandidatin der GLP überhaupt das Flugzeug für ihre Reise benützt, zumal gerade auch GLP-Politiker viel Verständnis für die Klimakleber zeigen.

Viele Tüchtige auf dem Bau oder in der Gastronomie

Mit der Politik von Ametis Partei müsste die kosovo-albanische Community in Zukunft also auf ihre wohlverdienten Ferien im Kosovo verzichten. Zu dieser Gemeinschaft zählen viele tüchtig arbeitende Gewerbetreibende auf dem Bau oder in der Gastronomie. Sie müssen mit dem hart verdienten Geld haushälterisch umgehen. Und werden wohl auch nicht viel damit anfangen können, wenn die Grünliberalen die 2000-Watt-Gesellschaft propagieren und damit die Energie massiv verteuern wollen.

Darum werden viele Schweizer mit kosovo-albanischem Hintergrund im Oktober die SVP wählen, da sich diese für den Mittelstand und das Gewerbe einsetzt und sicherstellt, dass man auch in Zukunft mit dem Flugzeug oder dem Auto nach Pristina in die Ferien reisen kann.

Als Alternative könnte die GLP in den Sommerferien eine geführte Velotour von Zürich nach Pristina anbieten.

* Alfred Heer (61) ist Unternehmer und Zürcher SVP-Nationalrat. Er schreibt zweiwöchentlich eine Kolumne im SonntagsBlick – im Turnus mit Grünen-Nationalrätin Aline Trede.

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