«Berner Platte» – die neue SonntagsBlick-Kolumne
Für ein gutes Klima

Grünen-Nationalrätin Aline Trede über die Klimaerhitzung und was wir dagegen tun können.
Publiziert: 30.07.2023 um 13:47 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2023 um 15:02 Uhr
Schreibt neu als Kolumnistin für den SonntagsBlick: Aline Trede. Sie wechselt sich mit SVP-Nationalrat Alfred Heer ab.
Foto: ALESSANDRO DELLA VALLE
Aline Trede*

Diesen Sommer erleben wir die bisher heissesten Tage auf dieser Erde, die je gemessen wurden.

Was mit einem kühlen Getränk im Schatten für Ferienstimmung sorgen kann, wird für andere zum bitteren Ernst: Die Hitzewellen in Südeuropa beispielsweise haben den Menschen, wie auch der Landwirtschaft stark zugesetzt. Doch auch vor unserer Haustüre spüren wir die Auswirkungen der Klimakrise bereits mit voller Wucht. Hitzewellen sind ungesund für unseren Körper, begünstigen Waldbrände, so geschehen in Bitsch VS, und bringen das Bild vom Wasserschloss Schweiz ins Wanken. Wasserknappheit wird auch hierzulande zur Herausforderung, wie uns die letzten Sommer eindrücklich gezeigt haben, als ganze Alpen per Helikopter mit Wasser versorgt werden mussten. Und auch die tornadoähnlichen Sturmzellen in La Chaux-de-Fonds NE müssen uns zu denken geben.

Trotz all dieser Ereignisse: Ist die Klimakrise auch wirklich in unseren Köpfen angekommen? Angekommen vielleicht, aber warum handeln wir dann nicht danach? Die Fluggesellschaften beispielsweise brechen weiterhin Rekorde. Nie waren so viele Menschen per Flugzeug unterwegs, wie in diesem Juli. Obwohl mittlerweile wohl die meisten wissen, dass der Flugverkehr für rund 27 Prozent des Klimaeffekts verantwortlich ist. Auch politisch will die bürgerliche Mehrheit im Parlament daran nichts ändern. Sowieso ist die Frage des Mobilitätsverhaltens eine sehr schwierige Diskussion und wird schnell emotional. Wir müssen sie aber führen und sollten dies sachlicher tun, als dies momentan der Fall ist.

Wir können die Klimaerhitzung nicht mehr rückgängig machen, aber wir können ihr Fortschreiten stoppen. Klar, wir müssen unbedingt auf die bereits eingetretenen Folgen reagieren. Beispielsweise, indem wir unsere Städte begrünen und so für ein kühleres Klima sorgen, die Landwirtschaft mit intelligenten Wassersystemen ausstatten oder nicht mehr für jede Anwendung sauberes Trinkwasser verwenden und so der Wasserknappheit vorbeugen. Aber vor allem müssen wir aufhören, weiterhin ungebremst Treibhausgase auszustossen. Hier steht die Politik in der Pflicht. Dabei helfen soll unsere Klimafonds-Initiative. Sie stellt mehr öffentliche Gelder für den Klimaschutz zur Verfügung – für Vermeidung und Anpassung. Das ist der finanzielle Aspekt, aber auch wir alle können beitragen, dass die Klimaerhitzung gestoppt wird.

Denn jede Tonne CO₂, die nicht ausgestossen wird, ist eine weniger. Und da können wir alle mithelfen. Egal, wie klein oder gross ein Land ist, egal, wie viele Menschen darin wohnen. Das ist das Positive daran und bringt viele Klimachancen.

*Aline Trede ist Grünen-Nationalrätin und Umweltwissenschaftlerin. Sie schreibt zweiwöchentlich eine Kolumne im SonntagsBlick – im Turnus mit SVP-Nationalrat Alfred Heer.


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