Grösster Stellenabbau in 100 Jahren
Jetzt äussert sich die Präsidentin Ursula Nold zum Migros-Umbau

Die Migros ist eine der grössten Arbeitgeberinnen der Schweiz – und steht vor dem grössten Stellenabbau ihrer Geschichte. Denn die Detailhändlerin will Fachmärkte verkaufen. Migros-Präsidentin Ursula Nold hat nun erstmals Stellung genommen.
Publiziert: 23.04.2024 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 23.04.2024 um 11:30 Uhr
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Die Migros steht vor einem grossen Stellenabbau.
Foto: BAA_2011_07_04

Vor gut drei Monaten der Paukenschlag: Die Migros kündigte an, sich von verschiedenen Tochtergesellschaften wie Hotelplan, Mibelle und Melectronics zu trennen. Die Detailhändlerin mit dem orangen M, die bald ihr 100-jähriges Bestehen feiert, steht vor dem grössten Stellenabbau der Geschichte – bis zu 1500 Vollzeitstellen sollen gestrichen werden. Die Belegschaft der Migros, immerhin eines der grössten Arbeitgeber des Landes, zittert. Wo genau gestrichen wird, ist noch unklar. Auch von einem Sozialplan war kaum die Rede – jetzt hat die Migros-Präsidentin Ursula Nold (55) im SRF-«Eco Talk» ausführlicher darüber gesprochen.

Laut Nold ist die Migros bei den Verkaufsverhandlungen auf Kurs. «Wir haben für alle Formate Interessenten», versichert sie. Gleichzeitig betont sie die Verantwortung des Konzerns und kündigt an: «Wann immer möglich, versuchen wir, Kündigungen zu vermeiden.» Es werden nicht nur 1300 offene Stellen in Aussicht gestellt, sondern auch ein Sozialplan, der weit über die gesetzlichen Verpflichtungen hinausgeht: «Wir werden deutlich mehr machen, als gesetzlich vorgeschrieben ist.»

Müssen Mibelle und Hotelplan filetiert werden?

Völlig reibungslos scheint der Verkauf der Migros-Töchter aber nicht zu laufen. Bei einigen Formaten dürfte es schwierig sein, sie als Ganzes zu verkaufen. So berichtet die «Lebensmittel-Zeitung», dass insbesondere der Kosmetik-Hersteller Mibelle für potenzielle Käufer wohl ein zu gemischtes Geschäftsmodell habe. Nach Informationen der Zeitung verteilt die Migros bereits Verkaufsbroschüren, aufgeschlüsselt in die einzelnen Sparten. Auch bei Hotelplan stehen die Interessenten bislang nicht Schlange. Entsprechend steht auch bei der Reise-Tochter die Möglichkeit im Raum, dass sie in Einzelteile filetiert wird.

Nold hält sich gegenüber dem SRF mit Details zurück. «Das ist Gegenstand der aktuellen Verhandlungen», entgegnet sie auf die Frage nach den Verkaufsbedingungen. Klar ist: Die Migros befindet sich im Umbruch und die Schweiz schaut gespannt zu, wie sich die Detailhändlerin neu erfindet.

Deutschland-Geschäft von Galaxus läuft harzig

Nicht rund läuft es zudem beim Online-Händler Digitec Galaxus in Deutschland. Zwar stimmen die Zahlen von Galaxus.de, doch die Migros hat mit der Auslandsexpansion bereits fast 200 Millionen in den Sand gesetzt. Wie es mit dem Deutschland-Abenteuer von Galaxus weitergeht, will Migros-Chef Mario Irminger (57) bis Ende 2024 entschieden haben.

Nold gibt sich kämpferisch und erinnert an die Erfolgsgeschichte im Heimmarkt, trotz starker Konkurrenz: «Digitec Galaxus konnte den Umsatz 22 Jahre lang steigern und war auch im letzten Jahr umsatzmässig einer der Erfolgstreiber.» (rul)

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