Auf einen Blick
- Lehrlinge im Märchenhotel gewinnen 1000 Franken, wenn sie nicht rauchen
- Eigenverantwortung wird betont: keine externe Kontrolle der Wette
- Über die Hälfte der Lehrlinge gewinnt die 1000 Franken
- Zusätzliche Benefits: Gratis GA und Skigebietsnutzung
Rauchen ist ungesund. Und für Arbeitgeber ein Ärgernis, wenn Mitarbeitende immer wieder Rauchpausen beziehen.
Deshalb gibt es in der Schweiz Tabakpräventionsprojekte für Betriebe wie Zackstark oder Unternehmen, die Anreize für das Nichtrauchen schaffen.
So etwa das Märchenhotel in Braunwald GL, das für die eigenen Nachwuchstalente einen Anreiz in Form eines Tausendernötlis bietet.
Keine Kontrolle – das Gewissen zählt
Patric und Nadja Vogel führen das Märchenhotel Braunwald. Laut Züri Today erhalten die Lehrlinge – wovon es pro Jahr zwei bis vier hat – zum Lehrbeginn ein Einmachglas, das mit ihrem Namen und dem Datum des Lehrabschlusses angeschrieben ist und in dem bereits ein Tausendernötli steckt.
Damit startet eine sogenannte Raucherwette. Wer während der gesamten Lehrzeit nicht raucht, darf am Schluss die 1000 Franken behalten. Schon ein einziger Zug führt zur Disqualifikation.
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Richtig durch den Betrieb kontrolliert, werden die Lernenden aber nicht. Sie müssen selbst entscheiden, ob sie die Wette gewonnen oder verloren haben. Nadja und Patric Vogel setzen auf die Eigenverantwortung der Lernenden. Diese erhalten Bescheid, wenn sie Rechenschaft ablegen müssen. Und haben so Zeit, sich Gedanken dazu zu machen, ob sie mit gutem Gewissen ihren Erfolg kommunizieren können.
Nichtrauchen als Benefit
Das scheint zu klappen. Im Schnitt gewinnt nur etwas mehr als die Hälfte der Lernenden die Raucherwette und kassiert somit die 1000 Franken.
Patric Vogel erklärt, dass er mit der Raucherwette die «relativ hohe» Raucherquote in der Gastronomie reduzieren möchte. Sie sei aber auch Bestandteil von Benefits, zu denen etwa auch ein GA für Mitarbeitende gehört. Durch das Nichtrauchen sparen die Lernenden schliesslich erheblich Geld, und können obendrein eine Prämie von 1000 Franken einheimsen.
Das Feedback der Nachwuchstalente sei gut. Vogel hofft, dass der Anreiz dazu führt, dass bei Problemen in der Schule oder im Privaten nicht gleich zum Glimmstängel gegriffen wird. Am besten natürlich auch nach der Lehre.