Auf einen Blick
- SNB erzielt 2024 Rekordgewinn von 80,7 Milliarden Franken
- Der Kanton Zürich erhält über 358 Millionen Franken, Appenzell Innerrhoden 3,7 Millionen
- Seit dem Jahr 2000 gab es erst dreimal kein Geld für Bund und Kantone
Sogar noch besser als erwartet: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) fährt für das Jahr 2024 einen definitiven Gewinn von 80,7 Milliarden Franken ein, wie sie am Montag bekannt gegeben hat. Anfang Jahr war noch von 80 Milliarden Franken die Rede. Das ist auch eine gute Nachricht für Bund und Kantone. Diese profitieren wieder von Ausschüttungen, nachdem sie in den zwei Jahren davor darauf verzichten mussten.
Denn die SNB kann jetzt definitiv an ihrem Plan festhalten: Vom Gewinn weist die SNB 11,6 Milliarden Franken den Rückstellungen für Währungsreserven zu und deckt die negative Ausschüttungsreserve von 53,2 Milliarden. Unter dem Strich bleibt damit ein Bilanzgewinn von 15,9 Milliarden Franken übrig. Davon zahlt die Nationalbank eine Dividende von 15 Franken pro Aktie an die Anteilseigner – und schüttet 3 Milliarden Franken an Bund und Kantone aus.
Appenzell Innerrhoden sieht am wenigsten Geld
Wie viel die SNB von ihrem Bilanzgewinn an Bund und Kantone auszahlt, legen die Nationalbank und die Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) jeweils in einer Gewinnausschüttungsvereinbarung fest, die für mehrere Jahre gültig ist. Die aktuell angewendete Vereinbarung stammt vom Januar 2021. Demnach gehen zwei Drittel an die Kantone, ein Drittel behält der Bund.
In der Vereinbarung ist auch geregelt, wie viel die einzelnen Kantone bekommen. Der Verteilungsschlüssel basiert auf der Bevölkerungsgrösse. Entsprechend ist der Kanton Zürich mit seinen 1,6 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen der grosse Profiteur. Er bekommt über 358 Millionen Franken. Zum Vergleich: Der kleinste Kanton, Appenzell Innerrhoden, erhält 3,7 Millionen Franken. Mit seinen rund 16'600 Einwohnerinnen und Einwohnern ist er aber auch knapp 100-mal kleiner.
38 SNB-Milliarden für die Kantone seit 2020
Mit den Ausschüttungen in diesem Jahr kehrt auch der Normalzustand zurück. So war die SNB in den vergangenen Jahren für Bund und Kantone meistens eine verlässliche Einnahmequelle. Im 21. Jahrhundert gab es nur in drei Fällen kein Geld: 2014 fielen die Auszahlungen ins Wasser, weil die SNB im Vorjahr wegen des gefallenen Goldpreises einen Verlust geschrieben hatte. Auch in den letzten beiden Jahren mussten Bund und Kantone auf Ausschüttungen verzichten – nach einem dreistelligen Milliardenverlust 2022. Damals machte unter anderem der starke Franken den Währungshütern zu schaffen.
Meistens aber schreibt die Nationalbank Gewinne – und kann darum Geld ausschütten. Seit dem Jahr 2000 haben die Kantone zusammen gut 38 Milliarden Franken an SNB-Geldern ausbezahlt bekommen, der Bund die Hälfte davon. Und für nächstes Jahr sieht es – Stand jetzt – nicht schlecht aus, dass es wieder Ausschüttungen geben wird: Die Ausschüttungsreserve, die sich positiv auf den Bilanzgewinn auswirkt, beträgt nun 12,9 Milliarden Franken – dank des Gewinns von 2024.