Sie mussten drei Tage ausharren, doch am Sonntagabend ging es in einem Airbus A340 von Edelweiss (Kennung HB-JMG) endlich zurück nach Zürich. Wegen eines Flugzeugdefekts sassen Hunderte Passagiere des Ferienfliegers auf der thailändischen Insel Phuket fest.
Edelweiss-Sprecher Andreas Marti und Geschäftsleitungsmitglied David Birrer (COO) von der Airline empfingen die Passagiere am Flughafen Zürich. Als ein kleines Sorry gab es von den Edelweiss-Managern grosse Toblerone-Schachteln.
Insgesamt 228 der ursprünglich 307 auf Phuket gestrandeten Passagiere waren an Bord. Die restlichen fanden selber eine Lösung. So auch Peter Ebener (48) aus Uster ZH: Sein Reisebüro Kuoni buchte ihn mitsamt Frau und Tochter auf einer Jetstar-Maschine nach Singapur, von wo er mit der Swiss zurück nach Zürich flog, wo er am Sonntagmorgen ankam. Ebener hatte Glück: Er und seine Familie erwischten ihm zufolge die letzten freien Plätze ab Singapur. Die drei zusätzlichen Tage auf Phuket blieben somit ohne Folgen für Job oder Schule. Ebener hegt keinen Groll gegen Edelweiss, «technische Probleme kommen nun mal vor». Einzig den Informationsfluss bemängelt er.
Drei Annullierungen wegen der Panne
Edelweiss-Sprecher Meier kontert: «Es wurden regelmässig Infos per SMS an unsere Gäste versandt.» Die Lösungsfindung habe sich aber verzögert, so dass der finale Ersatz erst spät kommuniziert werden konnte.
Und dieser hatte es in sich: Ein Airbus A340, der eigentlich nach Male (Malediven) fliegen sollte, wurde kurzerhand für die Abholung der Passagiere auf Phuket verwendet. Meier präzisiert: «Der Flug nach Male war eine von insgesamt drei Annullationen aufgrund dieses Vorfalls.» Offenbar waren auch Flüge nach Mauritius und Mahe (Seychellen) betroffen. «Sämtliche Passagiere konnten auf andere Flüge umgebucht werden», versichert Meier.
Derjenige Airbus A340, welcher Verschalungsteile verlor und deshalb in Phuket stehen blieb, steht immer noch dort. Die Reparatur läuft. Zur Ursache könne Edelweiss noch nichts sagen. «Das Flugzeug sollte nach aktueller Planung am Mittwoch wieder in Zürich sein», so Meier.
Riesiger Aufwand für die Airline
Der Ausfall eines Flugzeugs – Edelweiss verfügt über vier eigene Langstreckenflugzeuge – hat sofort Auswirkungen auf den Flugbetrieb. Die Lösungsfindung ist jeweils komplex. «Etwa ein Viertel unserer Langstreckenflüge war von Verspätungen und Annullationen betroffen», sagt Meier.
Die Schwestergesellschaft Swiss übernimmt diesen Montag und Dienstag die Edelweiss-Flüge nach Kapstadt. Der Flug nach Punta Cana von Dienstag werde verspätet unterwegs sein. Nach aktuellem Stand sollte es laut Meier aber keine weiteren Auswirkungen auf den Flugplan geben.