Momentan ist noch keiner geplant: ein gross angelegter Corona-Massentest. Stimmen werden jedoch lauter, nicht nur in manchen Kantonen, sondern auf nationaler Ebene alle durchzutesten. Doch dazu braucht es genügend Schnelltests. Gibt es die auch?
In der Schweiz sind bislang 24 Schnelltests zugelassen. Es sind allesamt Nasen-Rachen-Abstriche. Spuck-Schnelltests gibt es noch keine, PCR-Speicheltests dagegen schon. Letztere werden etwa vom Kanton Graubünden eingesetzt. Angestellte machen die Tests selber, das Unternehmen sammelt die Proben ein und lässt sie im Labor auswerten. Es braucht maximal 24 Stunden, dann liegt das Resultat vor. Unter den 24 zugelassenen Schnelltests in der Schweiz ist auch derjenige von Roche.
Allein Roche hat genug Tests
Der Basler Pharma-Riese will zwar weder genaue Angaben darüber machen, wie viele Schnelltests für die Schweiz bereitstehen, noch wie viele davon bereits nachgefragt wurden. «Wir können aber bestätigen, dass wir derzeit noch ausreichend Tests für die Schweiz reserviert haben, um einen flächendeckenden Test in der Schweiz zu ermöglichen», sagt eine Sprecherin zu BLICK. Allein mit dem Roche-Schnelltest könnte also ein schweizweiter Massentest organisiert werden.
Das Schweizer Unternehmen arbeitet für die Schnelltests mit dem koreanischen Hersteller Biosensor zusammen. Insgesamt kommen vier Tests von südkoreanischen Herstellern.
Das sind die Schnelltests
Letzte Woche, am 26. Februar, wurden vier weitere Schnelltests in die Zulassungsliste aufgenommen. Darunter sind zwei chinesische, ein niederländischer und ein französischer Hersteller. Insgesamt kommen acht Schnelltests aus China und drei aus Frankreich. Je ein Hersteller stammt aus Österreich und den USA. Von Schweizer Herstellern kommen momentan drei Schnelltests.
Keine Selbsttests für daheim
In Deutschland und Österreich gibt es mittlerweile auch Schnelltests für zu Hause. In der Schweiz zugelassen sind keine Schnelltests, die direkt in den eigenen vier Wänden absolviert und ausgewertet werden können. «Aufgrund der etwas tieferen Empfindlichkeit dieser Tests ist die Verwendung ausschliesslich spezifisch instruiertem Personal vorbehalten. Eine Selbsterprobung ist nicht erlaubt», schreibt das BAG dazu auf seiner Website.
Anne Lévy (49), Direktorin des BAG, bekräftigt dies auch an der gestrigen Medienkonferenz: «Selbsttests sind für gezielte Testkampagnen nicht geeignet, weil positive Resultate nicht gemeldet werden.» In unmittelbarer Zukunft dürfte in der Schweiz – im Gegensatz zu den Nachbarländern – noch kein Schnelltest für zu Hause die Zulassung erhalten.