Feuerwerke sind derzeit in aller Munde. Eine Initiative will sie komplett verbieten. Tierhalter unterstützen das Anliegen. Und rot-grüne Politiker, denen es um die Rettung des Klimas geht. Spass am traditionellen 1.-August-Feuerwerk? Feuerwerkscham! Auf dem gleichen Level wie die Flugscham.
Nun sorgt auch der Flughafen Zürich für rote Köpfe. Wegen des regen Flugverkehrs könne der Flughafen Zürich dem Feuerwerksgesuch der Gemeinde nicht entsprechen, heisst es im neuesten Mitteilungsblatt von Höri ZH. Das offizielle Feuerwerk müsse deshalb abgesagt werden, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.
Keine privaten Feuerwerke erlaubt
Auch auf dem Höriberg sind keine Raketen erlaubt – der Hügel liegt direkt in der Flugschneise. Bei der Bevölkerung kommt das gar nicht gut an. SVP-Gemeindepräsident Roger Götz ist «überhaupt nicht begeistert», wie er dem Tagi sagt. Den Entscheid könne er gar nicht nachvollziehen. Gespräche mit dem Flughafen hätten nichts gefruchtet. «Als Gemeinde in der Flugschneise müssen wir uns diesem Entscheid wohl oder übel fügen», meint er resigniert.
Auch in Niederglatt ZH gibts heuer kein Feuerwerk. Der Flughafen sagt «Nein!» Dabei hätte die Gemeinde noch Feuerwerk eingelagert, das vor einem Jahr wegen der grossen Trockenheit nicht abgefeuert werden durfte. «Das hat uns irritiert und enttäuscht», sagt SVP-Gemeindepräsident Stefan Schmid im Bericht.
Flughafen führt Sicherheitsgründe an
Wie begründet der Flughafen das Verbot, am Nationalfeiertag ein paar Raketen steigen zu lassen? «Wir bedauern, dass wir das Gesuch der Gemeinden Höri und Niederglatt nicht genehmigen können.» Die vielen privaten Feuerwerke würden dazu führen, dass der Flugbetrieb aus Sicherheitsgründen umgestellt werden müsse.
Am ersten August werde der Flughafen deshalb nur von Norden her angeflogen, wie eine Flughafen-Sprecherin gegenüber Blick erklärt. Das schränke die Kapazität des Flughafens ein. Würde man diese Flugschneise nun für ein Feuerwerk vorübergehend sperren, wären Verspätungen vorprogrammiert. Die Analysen hätten gezeigt, dass ein zusätzlicher Unterbruch des Flugbetriebs weitere Verspätungen über die Nachtsperre ab 23.30 Uhr hinaus bedeuten würde. «Wir haben den Gemeinden als Alternative angeboten, die Feuerwerke am 31. Juli durchzuführen», so die Sprecherin. Das hätten diese aber abgelehnt.
«Am 1. August ist es wegen der Feuerwerke ohnehin nicht früh ruhig. Es ist unverständlich, dass der Flughafen genau an diesem Tag auf die Nachtsperre pocht», sagt Gemeindepräsident Schmid gegenüber dem Tages-Anzeiger. (pbe)