Niklas Nikolajsen (48), der Gründer von Bitcoin Suisse, hat mit seinen Krypto-Millionen schon manch exzentrisches Verhalten an den Tag gelegt. So ist er Inhaber der teuersten Autonummer der Schweiz oder kaufte 2018 den denkmalgeschützten St. Karlshof in Zug, auch Salesianum genannt, und nennt sich seitdem Niklas Nikolajsen von Karlshof.
Nun legt der gebürtige Däne noch eine Schippe obendrauf, wie «20 Minuten» berichtet. Auf Instagram kündigt er an, dass eine Bundesfeier am 1. August ein zünftiges Feuerwerk verdient. Und zeigt sich vor riesigen Kisten mit Feuerwerk. 35 Tonnen davon will Nikolajsen am 1. August in den Himmel schiessen. Und stellt dafür im Zugersee vor dem Salesianum drei Flosse mit einer Fläche von 500 Quadratmetern hin.
Bewilligung liegt vor, aber ...
In Zug gab es zum 1. August noch nie ein Feuerwerk. Üblicherweise gab es ein Feuerwerk am Seefest Ende Juni. Dieses fiel 2023 aber aus und wurde ersetzt: Mit der Wassershow «Zug Magic», die seit dem 1. Juli und noch bis 29. Juli täglich abends läuft. Diese wird finanziell von der Stadt Zug unterstützt.
Die Stadt Zug hält auf Anfrage von Blick fest: «Das Feuerwerk steigt im Rahmen einer privaten Party von Niklas Nikolajsen.» Vonseiten der Stadt Zug musste dieser eine Bewilligung für die Party einholen, da unter anderem das städtische Lärmreglement tangiert wird.
Die Bewilligung des Feuerwerks, das auf Flossen im See gezündet wird, fällt in den Zuständigkeitsbereich des Kantons Zug. Die Zuger Polizei hat eine Bewilligung für das Verankern einer temporären Plattform auf dem Zugersee ausgestellt. Die Bewilligung für das Grossfeuerwerk hat die Gebäudeversicherung Zug erteilt.
«Wir sehen kein Bedürfnis»
Obwohl das Feuerwerk auf Interesse stossen dürfte: Richtig genehm ist es nicht. Dominic Keller (47), Geschäftsführer von Zug Tourismus, hält fest: «Für ein Feuerwerk sahen wir kein Bedürfnis. Wir finden Nachhaltigkeit wichtig und haben Zug Magic forciert.» Nicht einmal ein Gastro-Angebot gab es dazu – um die heimische Gastronomie nicht zu konkurrenzieren.
Keller äussert keine Kritik an Nikolajsens Feuerwerk. Aber es ist klar: Der Anspruch auf Nachhaltigkeit bei den Feierlichkeiten – am 1. August gibt es nur ein Feuer – deckt sich nicht mit der Bewilligung für das Mega-Feuerwerk. Immerhin herrscht infolge der vergangenen Regentage keine akute Trockenheit in Zug. In anderen Kantonen gibt es Feuerwerksverbote, aktuell etwa im Wallis. Zudem sammelt ein privates Komitee Unterschriften für eine Feuerwerks-Initiative, die die private Böllerei unterbinden will.
Mehrere Gründe für das Feuerwerk
Manche Zuger dürften sich über das geschenkte Feuerwerk freuen, manche auch ärgern. Klar ist: Das Feuerwerk sowie die Party von Niklas Nikolajsen sind kein Bestandteil der offiziellen 1.-August-Feier der Stadt Zug. «Die Stadt Zug favorisiert nachhaltige Lösungen wie die Wasser- und Multimediashow Zug Magic», hält eine Sprecherin fest.
Die Bundesfeier wird um 22.30 Uhr unweigerlich von Nikolajsens Feuerwerk in den Schatten gestellt. Dieser feiert übrigens nicht nur den 1. August, sondern auch den Abschluss der vierjährigen Renovierungsarbeiten im Salesanium sowie «hoffentlich die Einbürgerung einer neuen kleinen Schweizer Familie». Womit er wohl sich und seine Familie meint. Ob er sich mit dem XXL-Feuerwerk dabei einen Dienst erweist?