Gegen Jugendarbeitslosigkeit?
Onlyfans ist jetzt in China zugänglich

Bei Erotik und Pornografie herrscht in China eigentlich Nulltoleranz. Doch seit einer Woche ist Onlyfans im Reich der Mitte nicht mehr gesperrt. Im Netz wundern sich chinesische User, was die Zensoren zum Umdenken bewegt haben könnte.
Publiziert: 06.12.2024 um 16:55 Uhr
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Tausende Websites sind in China geblockt. Doch überraschenderweise gehört die Erotikplattform Onlyfans seit einer Woche nicht mehr dazu.
Foto: Shutterstock
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Tausende Websites sind in China geblockt. Doch überraschenderweise gehört die Erotikplattform Onlyfans seit einer Woche nicht mehr dazu.
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Auf einen Blick

  • Erotikseite Onlyfans in China plötzlich zugänglich
  • Chinesische Internetnutzer witzeln über neue Verdienstmöglichkeiten für junge Menschen
  • Jugendarbeitslosigkeit in China: Über 17% bei 16- bis 24-Jährigen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Sinkender Konsum und steigende Arbeitslosigkeit: Um Chinas Wirtschaft ist es nicht zum Besten bestellt. Ist das vielleicht der Grund, weshalb die Erotikplattform Onlyfans im Reich der Mitte plötzlich zugänglich ist?

Denn eigentlich wird das Internet in China streng überwacht und zensuriert. Die Regierung in Peking blockiert Tausende Websites, darunter auch solche mit erotischen oder pornografischen Inhalten, die in China illegal sind.

«Schaffung von Arbeitsplätzen?»

Auch Onlyfans war bis vor kurzem meistens gesperrt oder nur für sehr kurze Zeiträume erreichbar. Doch dieses Mal ist die Seite seit mehr als einer Woche zugänglich, wie der US-Sender CNN berichtet. Laut GreatFire.org, einer Organisation, die die Internetfreiheit in China überwacht, wurde die Sperrung bereits am 29. November aufgehoben.

In den chinesischen sozialen Medien witzeln die User bereits, dass die Regierung den jungen Menschen im Land mit Onlyfans eine neue Verdienstmöglichkeit geben wolle. «Ist dies nicht eine weitere Massnahme zur Schaffung von Arbeitsplätzen?», lautete ein Post auf Weibo.

Ein anderer User schrieb: «Das ist eine gute Firma, die den Urhebern 90 Prozent der Einnahmen lässt! Ist das nicht besser als Arbeit?».

Hohe Jugendarbeitslosigkeit

Die Internetuser spielen darauf an, dass einzelne Onlyfans-Models im Westen Millionen mit erotischen Aufnahmen verdienen, die sie auf der Plattform anbieten. Gleichzeitig präsentiert sich die finanzielle Situation der jungen Chinesinnen und Chinesen alles andere als rosig.

Die Arbeitslosenquote in der Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen (ohne Studenten) lag im Oktober bei über 17 Prozent. 2023 war die Quote auf bis zu 21 Prozent gestiegen, bevor die Daten ausgesetzt und mit einer anderen Methodik wieder eingeführt wurden.

Eine echte Lösung für dieses Problem ist Onlyfans selbstverständlich nicht. Wie auf anderen Social-Media-Plattformen können nur sehr wenige Topstars gut von den Einnahmen leben.

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