Gefährliche Doppel-Mutationen
Warum steht Indien nicht auf BAG-Quarantäneliste?

Indien steht nicht auf der nächsten Quarantäneliste des BAG. Obwohl eine neue Virus-Variante die Fallzahlen explodieren lässt. Das ist die Begründung des BAG, das Land nicht auf die Liste zu setzen.
Publiziert: 22.04.2021 um 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2021 um 09:45 Uhr
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In Indien gibt es derzeit viele Corona-Fälle.
Foto: keystone-sda.ch

Die Quarantäneliste des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) brachte gleich mehrere Überraschungen mit sich: Ägypten steht drauf, Mexiko auch. Doch Indien ist nicht dabei. Seit ein paar Tagen steigen die Fallzahlen in Indien markant an. Schuld daran ist eine weitere Virus-Mutation. Sogenannte Doppel-Mutationen.

Gestern erschien die neue BAG-Liste der Risikoländer. Indien ist allerdings nicht aufgeführt. Die 14-Tages-Inzidenz liegt momentan noch unter derjenigen der Schweiz. Dafür gibt es eine indische Virus-Mutation. Seit Beginn der Pandemie waren die Fallzahlen in Indien noch nie so hoch wie jetzt.

Mehrere Kriterien

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat verschiedene Kriterien, um ein Land auf die Quarantäneliste zu setzen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Personen in den letzten 14 Tagen darf nicht um mehr als 60 höher als in der Schweiz sein. Momentan hat Indien noch eine tiefere Inzidenz als die Schweiz.

Doch ein Land darf auch auf die Liste kommen, wenn eine Corona-Mutation grassiert. «Wenn im Vergleich zu der in der Schweiz verbreiteten Virusform eine höhere Gefahr der Ansteckung oder eines schweren Krankheitsverlaufs ausgeht», schreibt das BAG.

Zu wenig besorgniserregend

Wieso steht nun Indien nicht auf der Liste? Laut dem BAG sei die Variante derzeit als VOI, also Variante von Interesse, und nicht als VOC, Variante von Besorgnis, eingestuft. «Nach Einschätzung der Experten gibt es momentan noch keine Belege, dass es sich bei dieser Variante um eine besonders besorgniserregende handelt», sagt Daniel Dauwalder, Sprecher des BAG.

Das BAG werde die Situation allerdings beobachten und je nachdem reagieren. «Mutationen des Corona-Virus sind etwas Normales. Im Vergleich zu anderen Varianten wird B.1.617 nicht als besonders auffällig eingeschätzt», so Dauwalder weiter. (lui)


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