Mitten in den Frühlingsferien kommt die neue Quarantäneliste. Ausgerechnet Mexiko und Ägypten stehen drauf. Ab dem 3. Mai müssen alle Rückkehrer aus den beiden beliebten Ferienzielen in Quarantäne. Dies bedeutet das frühzeitige Ende der Ferien für viele Reisende. Und sorgt für Kopfschütteln bei den Reiseveranstaltern.
Obwohl es bereits erste Gerüchte gab, dass Mexiko und Ägypten auf der Liste landen könnten, kam der Entscheid doch unerwartet. «Wir waren sehr überrascht. Uns trifft die neue Liste hart», sagt Bianca Gähweiler, Sprecherin von Hotelplan. Im Mai buchten über 600 Kunden Ägypten, nach Mexiko wären etwa 200 gereist. «Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden Alternativen an. So etwa Ferien in Spanien, Costa Rica oder der Dominikanische Republik. Aber es ist trotzdem ein Rückschlag», so Gähweiler.
Planungsunsicherheit hemmt
Die Einstufung als Risikogebiet ist für die Touristiker nicht nachvollziehbar. «Besonders im Fall von Ägypten bleibt das Bundesamt für Gesundheit zudem eine schlüssige Erklärung für die pauschale Einstufung als Risikogebiet schuldig», sagt Markus Flick, Mediensprecher von Kuoni.
Bei Kuoni sind mehrere hundert Reisende betroffen. «Sie sind im Gegensatz zu den Selbstbuchern auf der sicheren Seite und können ihre Ferien bei uns verschieben oder erhalten den Reisepreis zurück», sagt Flick.
Die Unsicherheit dämpft die Reiselust allerdings massiv. «Es ist in der Tat so, dass die Planungsunsicherheit für viele unserer Kunden anstrengend ist. Insbesondere, wenn die Liste unregelmässig angepasst wird. Aktuell prüfen wir täglich mit unserem Tui-Krisenteam die Möglichkeiten», sagt Constanze Andrianello von Tui Schweiz. Momentan rechne sie damit, dass im Sommer der Fokus vor allem auf Ferien am Mittelmeer und den Nachbarländern liegt. Rund 100 Kunden sind momentan in Ägypten und Mexiko.
Quarantäne bleibt bestehen
Ein weiterer Entscheid des Bundesamts für Gesundheit sorgt für Unmut: Geimpfte und Corona-Genesene müssen künftig nicht mehr in Quarantäne. Das gilt allerdings nicht für Reiserückkehrer. «Der Beschluss, dass Geimpfte und zusätzlich getestete Reiserückkehrende aus undifferenziert und unvorhersehbar bestimmten Risikogebieten weiterhin in Quarantäne müssen, ist absolut unverständlich und für die Touristik von grösster Tragweite», so Flick.