Endlich dürfen Beizen und Hotels wieder ohne Corona-Restriktionen ihre Gäste bedienen. Zwei Jahre lang mussten Beizer, Hoteliers und vor allem deren Angestellte ganz hartes Brot essen. Umso erstaunlicher das Ergebnis einer Umfrage des Verbandes Hotel & Gastro Union. Den Fachkräften ist die Lust aufs Arbeiten in der Gastronomie so richtig vergangen.
Als Hauptgründe, wieso sie der Branche den Rücken kehren, nennen die Mitglieder des Verbandes tiefe Löhne, unattraktive Arbeitszeiten und die schlechte Planbarkeit der Einsätze. Seit 2019 steigt ihre Zahl stetig an. Konkret: Fast jeder Fünfte hat die Schnauze voll und sucht sich nach einem anderen Job um. 15 Prozent sind unentschlossen, ob sie sich den Stress in der Gastronomie weiter antun wollen.
«Bessere Bedingungen unabdingbar»
Zum Vergleich: 2019 lag der Anteil der Abwanderungswilligen noch bei zehn Prozent. Bei einem solchen Anstieg von Unzufriedenen sind dringend Massnahmen nötig. Für Roger Lang, Leiter Rechtsdienst der Hotel & Gastro Union ist deshalb klar: «Eine generelle Erhöhung der Löhne, eine attraktivere Arbeitseinteilung und bessere Perspektiven in der Branche sind unabdingbar, um Mitarbeitende langfristig in der Branche zu halten.» Dramatische Worte.
Immerhin: Bei Befragten, die weiterhin in der Branche arbeiten wollen, überwiegt laut der Befragung bei über 2300 Mitgliedern der Spass am Beruf und die Freude an der abwechslungsreichen Arbeit. Zudem schätzen viele den Kontakt mit der Kundschaft.