Das Kabinenpersonal der Fluggesellschaft Swiss hat sich ein Goodie verdient: In der Pandemie wurden zu viele Stellen abgebaut, es kam zu Personalengpässen und Flugausfällen. Ganz zu Schweigen vom Kofferchaos und den endlosen Warteschlangen an den Flughäfen im ersten Reisesommer nach Corona, der auch bei den Airline-Crews für Stress sorgte.
In der Zwischenzeit hat die Swiss ihre Belegschaft wieder kräftig aufgestockt und 1500 Angestellte rekrutiert. Die vielen neuen Crew-Mitglieder in den Flugbetrieb einzuführen, ist für die Routiniers ein Kraftakt.
Umso wichtiger, die erfahrenen Mitarbeitenden bei Laune zu halten. Zu diesem Zweck hat die Swiss unter anderem das Programm «Crew Surprise» eingeführt. Damit können Pilotinnen oder Maître de Cabines ihre Crews zum Essen oder auf Drinks einladen. Die Rechnung wird via Spesen beglichen.
Führungskräfte sollen sich zurückhalten
Offenbar haben einige Swiss-Angestellte das Überraschungsprogramm etwas gar grosszügig ausgenutzt: «Wir haben in drei Monaten einen sechsstelligen Betrag mit einer Eins vorne dran ausgegeben», sagt Martin Knuchel, Chef des Swiss-Kabinenpersonals, gemäss «20 Minuten» in einem internen Video. Will heissen: Mehr als 100'000 Franken hat die Swiss Belegschaft innert 3 Monaten auf den Kopf gehauen. Und weiter: «Wir müssen da wieder ein wenig einmitten, wir können nicht auf diesem hohen Niveau weiterfahren.»
Eingestellt wird das Programm aber nicht, wie die Swiss in dem Bericht betont. «Im angesprochenen Video wollte unser Head of Cabin Crew darauf aufmerksam machen, dass diese Überraschungen nun, nachdem die strengste Zeit des Jahres vorüber ist, wieder im üblichen Rahmen stattfinden sollen», wird Swiss-Mediensprecherin Meike Fuhlrott bei «20 Minuten» zitiert.
Ein Überraschungs-Essen oder -Umtrunk liegt also auch weiterhin drin – nur eben mit etwas mehr Zurückhaltung. Wie viel Geld die Airline insgesamt dafür budgetiert, will sie nicht bekannt geben. (sfa)