Für Risikopatienten
Swissmedic lässt Roche-Medikament Ronapreve offiziell zu

Swissmedic hat das Roche-Arzneimittel Ronapreve zur Behandlung von Covid-19 zugelassen. Ronapreve wird intravenös an Risiko-Patienten verabreicht. Es wird auch zur Prävention einer Corona-Erkrankung eingesetzt.
Publiziert: 27.12.2021 um 10:30 Uhr
|
Aktualisiert: 27.12.2021 um 15:41 Uhr
1/7
Der Roche-Antikörpercocktail Ronapreve zur Behandlung von Covid hat in der Schweiz die Zulassung erhalten.
Foto: keystone-sda.ch

Swissmedic hat das Coronavirus-Medikament Ronapreve von Roche zugelassen. Das Mittel kommt bei Covid-Patienten zum Einsatz, wenn keine Sauerstofftherapie oder Hospitalisierung nötig ist und ein hohes Risiko besteht, einen schweren Covid-19-Verlauf zu entwickeln. Es kann auch zur Prävention eingesetzt werden, wenn keine angemessene Immunantwort auf die Covid-19 Impfung möglich ist. Der Bund hat sich auf Empfehlung der Covid-Taskforce 4000 Packungen dieser Kombination Casirivimab/Imdevimab gesichert.

Das Roche-Präparat besteht aus zwei verschiedenen Antikörpern und wird intravenös verabreicht. Ronapreve ist das erste in der Schweiz zugelassene Arzneimittel, das zur Prävention von Covid-19 eingesetzt werden kann. Diese Anwendung ist allerdings nur bei Menschen vorgesehen, die keine ausreichende Immunantwort bilden können.

Ronapreve senkt bei bestimmten Personen mit leichter- bis mittelschwerer Erkrankung das Hospitalisierungs- und Sterberisiko. Zudem werde auch das Risiko einer Infektion nach Kontakt mit dem Virus reduziert, wie Roche in einer Mitteilung schreibt. Ronapreve wird Erwachsenen sowie Jugendlichen ab 12 Jahren verabreicht. Roche hat das Zulassungsgesuch bereits im März dieses Jahres eingereicht. Vielerorts kommt das Präparat denn auch schon zum Einsatz, etwa in der EU sowie mittels einer Notfallzulassung auch in den USA. Dort ist etwa der ehemalige US-Präsident Donald Trump (75) damit behandelt worden, als er an Corona erkrankte.

Darum sind Genesene besser geschützt als Geimpfte
2:55
Reicht die Impfung nicht?Darum sind Genesene besser geschützt als Geimpfte

Bereits 2500 Patienten in der Schweiz behandelt

Auch in der Schweiz wird Ronapreve seit April bereits verabreicht. Dies allerdings nur aufgrund einer Ausnahmeregelung in der Covid-19-Verordnung. 2500 Patientinnen und Patienten haben Ronapreve seither in der Schweiz erhalten, schreibt Roche. Nun hat das Medikament auch die ordentliche Zulassung.

Ob das Medikament auch bei Infektionen mit der Omikron-Variante wirkt, ist unklar, schreibt Swissmedic. Als Roche das Zulassungsgesuch für Ronapreve einreichte, existierte diese Variante noch gar nicht. Roche selber hingegen gibt sich selbstkritischer. Schreibt, dass die Wirksamkeit gegen Omikron «eingeschränkt» sei. Swissmedic auf der anderen Seite betont, dass diese Erkenntnis noch nicht auf breiten klinischen Studien beruhe. Es handle sich vielmehr um erste Beobachtungen, welche nicht Teil des Zulassungsgesuchs in der Schweiz waren und demnach von Swissmedic auch nicht geprüft wurden.

Bund hat Ronapreve bereits reserviert

Roche zielt nun darauf ab, die Zulassung für Ronapreve noch auszuweiten. Es kommt vorderhand nur bei Covid-Patienten zum Einsatz, die nicht hospitalisiert werden. Roche möchte es allerdings auch bei solchen einsetzen, die mit einer Covid-Infektion im Spital liegen, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt.

Der Bund hat nur wenige Stunden nach der Zulassung bereits eine erste Charge Ronapreve reserviert. Die Reservation sei auf Empfehlung der Taskforce erfolgt, heisst es in einer Mitteilung. Es handelt sich um 4000 Packungen des Medikaments. Die Vertragssumme ist vertraulich.

Nebst der Reservation von Ronapreve bei Roche hat der Bund auch mit Glaxo Smith Kline einen Vertrag über 2000 Packungen des Präparats Sotrovimab abgeschlossen, ebenfalls ein neutralisierender monoklonaler Antikörper gegen Covid-19. Dieses Arzeinmittel ist in der Schweiz noch nicht zugelassen, kann aber bereits während des laufenden Zulassungsverfahrens eingesetzt werden.

Der Bund trägt die Kosten für die Behandlung mit den beiden Covid-Medikamenten. Von der obligatorischen Krankenversicherung sind sie aktuell nämlich nicht gedeckt. (sfa/cny)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.