Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat den Weg für die Zulassung von zwei weiteren Medikamenten zur Behandlung von Covid-19 freigemacht. Mit Xevudy und Kineret könnten Patienten gut behandelt werden, teilte die EMA am Donnerstag in Amsterdam mit.
Nach der Zustimmung durch die EU-Kommission sind dann insgesamt fünf Medikamente zur Behandlung von Covid-19-Patienten in der EU zugelassen.
Xevudy (Sotrovimab) der Hersteller GlaxoSmithKline und Vir Biotechnology ist ein monoklonaler Antikörper. Es kann nach Ansicht der Experten bei Patienten ab 12 Jahren eine Verschlechterung des Zustandes verhindern. Laborstudien deuteten darauf hin, dass Xevudy auch gegen die Omikron-Variante wirksam ist. Die EMA-Experten hatten sich zuvor bereits positiv über das Mittel ausgesprochen, sodass es bereits in einigen EU-Mitgliedsstaaten verschrieben wird.
Molnupiravir kommt Ende Januar 2022 in die Schweiz
In der Schweiz soll bis im Januar 2022 Molnupiravir zur Verfügung stehen. Auf Empfehlung der wissenschaftlichen Taskforce Covid-19 hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) einen Vertrag für bis zu 8640 Packungen des antiviralen Covid-19-Arzneimittels Molnupiravir unterzeichnet.
Mit dem Vertrag sichert sich der Bund, neben den bereits verfügbaren monoklonalen Antikörpern Casirivimab/Imdevimab und Sotrovimab (kommt in der Schweiz bei Risikopatienten zum Einsatz), ein weiteres vielversprechendes Covid-19-Arzneimittel. Im Gegensatz zu diesen monoklonalen Antikörpern hat Molnupiravir antivirale Eigenschaften und kann oral verabreicht werden.
Kineret kann auch bei Covid-Patienten Entzündungen reduzieren
Das Präparat Kineret könne Patienten mit Lungenentzündung gegeben werden, die Sauerstoff benötigten. Es ist in der EU bereits als Mittel gegen andere Entzündungen zugelassen. Das Mittel des schwedischen Herstellers Orphan Biovitrum AB kann nach Angaben der EMA auch bei Covid-19-Patienten Entzündungen reduzieren und schwere Schäden an Atemwegen verhindern.
Die EU-Kommissarin für Gesundheit, Stella Kyriakides, begrüsste die Empfehlung der EMA. Damit stehe nun eine breitere Palette von Medikamenten zur Verfügung. In den nächsten Monaten würden weitere folgen. (SDA/cny)