Die US-Pharmakonzerne Merck und Ridgeback Pharmaceuticals haben ein Covid-19-Medikament entwickelt, das noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. Studienergebnisse mit Molnupiravir sind ermutigend. Das Medikament muss innerhalb von fünf Tagen nach dem ersten Auftreten von Symptomen eingenommen werden, Nebenwirkungen treten kaum auf.
Ridgeback hat das schon als «Wunderpille» angekündigte Arnzeimittel gegen Covid entwickelt. Merck wird es weltweit produzieren und vertreiben. Ein Zulassungsverfahren für das Medikament gilt grundsätzlich als einfacher als bei Impfstoffen. Im Covid-Gesetz hat die Schweiz ja die Möglichkeit geschaffen, dass Medikamente gegen Corona im Gegensatz zu Impfungen im Schnellverfahren zugelassen werden können.
Während Hoffnung aufkommt, dass Molnupiravir die Behandlung von Covid erleichtert und auch Kosten senkt, dürfte der Basler Pharmariese Roche die Entwicklung genauestens beobachten. Soweit haben sich Roche und Partner Atea Pharmaceuticlas, mit dem die Basler eine antivirale Pille gegen das Coronavirus entwickeln, noch nicht zu der potentiellen Game-Changer-Pille von Merck und Ridgeback geäussert.
Covid-Medikament von Roche
Roche sowie Pfizer befinden sich in einem Wettlauf mit den andere Pharmamultis, wer eine einfach zu verabreichende Covid-Pille zuerst auf den Markt bringen kann. Pfizer erklärte am Montag, dass es eine grosse Studie begonnen hat, sein orales antivirales Medikament zur Vorbeugung von Covid-19-Infektionen bei Personen zu testen, die dem Virus ausgesetzt waren. In der Studie wird das Medikament rund 2700 gesunden erwachsenen Personen verabreicht, die im selben Haushalt wie eine Person mit einer bestätigten symptomatischen Covid-19-Infektion leben.
Das Medikament mit dem Codenamen PF-07321332 soll ein Schlüsselenzym blockieren, das das Coronavirus für seine Vermehrung benötigt. Das Arzneimittel wird zusammen mit einer niedrigen Dosis Ritonavir verabreicht, einem älteren Medikament, das häufig in Kombinationstherapien für HIV-Infektionen eingesetzt wird.
Auch Roche und Atea haben Fortschritte bei der Entwicklung der ersten antiviralen Pille zur Behandlung oder möglicherweise zur Vorbeugung von Covid-19 gemacht. Roche und Atea gaben im Juni bekannt, dass erste Daten aus einer Studie mit ihrem experimentellen oralen Virostatikum AT-527 zeigten, dass es die Viruslast bei hospitalisierten Patienten senkte. (kes)