Schon viele Präparate wurden als Wundermittel gegen Corona angepriesen. Malaria-Mittel, Grippe-Medikamente, Vitamin-Cocktails und Erektionspillen – nichts blieb im Kampf gegen schwere Verläufe bei Corona-Infektionen unversucht. Durchgesetzt hat sich bislang aber noch kein Präparat.
Das soll sich jetzt ändern: Pfizer-CEO Albert Bourla (59) kündigt in einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC an, dass bereits Ende Jahr eine «Corona-Pille» auf dem Markt verfügbar sein soll. Das Medikament kann einfach geschluckt werden, wie eine Aspirin-Tablette. Man soll sie bei den ersten Symptomen einnehmen und so von einem schweren Krankheitsverlauf verschont bleiben.
Klinische Studien laufen
Pfizer startete im März mit einer klinischen Studie und testete die neue antivirale Therapie. Das Medikament soll ein Enzym hemmen, das das Virus benötigt, um sich in menschlichen Zellen zu vermehren.
Wenn die klinischen Studien gut verlaufen, könnte das Medikament noch Ende Jahr auf den Markt kommen. Vorausgesetzt, die Heilmittelbehörden lassen das Medikament zu.
Vorteil: Die Einnahme zu Hause
Laut amerikanischen Gesundheitsexperten dürfte das Pfizer-Medikament ein «Game Changer» sein. Die Corona-Pille kann zu Hause eingenommen werden. Auf diese Weise könnten Spitalaufenthalte erspart bleiben.
Auch Roche arbeitet seit dem letzten Jahr mit dem Partner Atea Pharmaceuticals an einer Pille zur Corona-Behandlung. Laut Roche VR-Präsident Christoph Franz (60) könnte diese bestenfalls per Ende Jahr erhältlich sein.
Können Kinder mit Pfizer-Stoff geimpft werden?
Pfizer kündigt weiter an, seinen Impfstoff bei 6 Monate bis 11 Jahre alten Kindern zu testen. Die Impfung von Kindern sei ein entscheidendes Puzzleteil im Kampf gegen die Pandemie, sagen mehrere Experten für Infektionskrankheiten.
Pfizer-CEO Bourla sagt gegenüber CNBC, er sei «sehr optimistisch», dass die amerikanischen Behörden die Verwendung des Schusses bei Jugendlichen genehmigen wird. Laut dem Heilmittelinstitut Swissmedic ist eine Zulassung eines Impfstoffes für Kinder in der Schweiz frühestens in einem halben Jahr zu erwarten. (gif)