So hart war der Corona-Winter
Eine «enorm schwierige» Saison geht zu Ende

Schon bald ist die Skisaison vorbei. Die ersten Skigebiete ziehen bereits Bilanz. So stark wirkte sich Corona wirklich auf den Skiwinter aus.
Publiziert: 11.04.2021 um 16:16 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2021 um 17:57 Uhr
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Für viele Skigebiete ist dieses Wochenende das letzte.
Foto: keystone-sda.ch
Aline Leutwiler

In vielen Skigebieten ist es das letzte Wochenende. Das Ende einer etwas speziellen Wintersaison. Die Skigebiete blieben zwar offen. Doch die Angst vor dem Virus hemmte die Skifahrer.

Die ersten Skigebiete können für Blick bereits ein Fazit zum Corona-Winter ziehen. Und die Gästezahlen benennen.

Stolz auf Graubünden

«Wir rechnen mit rund 20 Prozent weniger Gästen in den Skigebieten im Vergleich zu den Vorjahren», sagt Silvia Nüesch, Sprecherin von Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg BE. Sie führt den Rückgang vor allem auf die geschlossene Berggastronomie zurück.

Auch die eingeschränkten Take-away-Verpflegungen setzten den Gebieten zu. «Besonders getroffen hat uns aber der Entscheid die Terrassen zu schliessen, was in Bezug auf die Schutzmassnahmen ein Rückschritt war. Zumindest wissen wir in Graubünden, wie man es besser hätte machen können», sagt Stefan Reichmuth, Sprecher der Arosa Bergbahnen GR.

Unter dem Strich seien sie aber dankbar und demütig für die Saison. Im Vergleich zur Saison von 2018/19 verzeichnete Arosa einen Gästerückgang von 10 Prozent. «Sicher wichtig zu erwähnen ist hier, dass die Kosten für die Umsetzung der Schutzmassnahmen sowie den Einsatz von zusätzlichen Mitarbeitenden zur Gästelenkung sehr kostenintensiv war», so Reichmuth weiter.

Kurzfristige Buchungen

Auch im Engadin ist man stolz auf den Kanton. «Wir waren sehr froh, dass der Kanton Graubünden hinter dem Tourismus steht und entsprechende Entscheide gefällt hat», sagt Jan Steiner, Sprecher für Engadin St. Moritz Tourismus AG. Zu kämpfen hatte man mit der Unsicherheit und der damit verbundenen Kurzfristigkeit der Buchungen. Insgesamt schlägt sich das nieder auf einen Rückgang der Hotellogiernächte von 27,5 Prozent.

Im Winter besonders gefragt gewesen individuelle Unterkünfte, also Ferien- und Zweitwohnungen. Auch die während der Wintersaison geöffneten Campingplätze waren gut ausgelastet. Aber klar: «Durch den Einbruch in der Hotellerie fehlen der ganzen Destination jedoch wichtige Logiernächte», sagt er zu Blick.

Durch die ständig angepassten Schutzmassnahmen und Auflagen des Bundes wurde eine touristische Planung praktisch verunmöglicht, gibt er zu bedenken. «Sehr zu schaffen gemacht hat uns die Kurzfristigkeit. Das betrifft einerseits die angeordneten Massnahmen des Bundes in der Bekämpfung der Pandemie, sowie andererseits die dadurch bei den Gästen verursachte Unsicherheit und die damit verbundene Kurzfristigkeit bei den Buchungen.»

Die Wintersaison 2020/21 sei deshalb «enorm schwierig» für das Engadin.

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