So verbreiten sich die Viren in den Kabinen
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Empa untersucht Gondeln:So verbreiten sich die Viren in den Kabinen

Viren-Schleuder
So gefährlich sind die Ski-Gondeli wirklich

Forscher haben den Luftaustausch für drei Skigondel-Typen gemessen. Und dann das Risiko einer Corona-Infektion berechnet. Das Infektionsrisiko steigt besonders bei geschlossenem Fenster, langen Fahrten und voll besetzen Gondeln.
Publiziert: 01.02.2021 um 11:46 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2021 um 14:46 Uhr
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Mit einer Hustmaschine testete die Empa Gondeli aus.
Foto: Empa

Empa-Forschende massen mithilfe von mobilen Sensoren den Luftaustausch in verschiedenen Seilbahnkabinen der Titlis-Bergbahnen. Dabei nahmen sie drei verschieden grosse Gondeln ins Visier: eine kleine für maximal acht Skifahrerinnen mit fünf Kubikmetern, eine mittlere mit vierzig sowie eine grössere mit fünfzig Kubikmetern für jeweils etwa achtzig Passagiere.

Resultat: Waren die Fenster der Gondel geöffnet, wurde die Luft in der kleinsten 138-mal pro Stunde ausgetauscht, in der mittleren 180-mal und in der grössten nur 42-mal, wie die Empa schreibt. Die schlechte Durchlüftung in der grösseren Gondel ergibt sich dadurch, dass sie nur aufklappbare Fenster am Dach besitzt. «Dort herrschen kompliziertere Strömungsverhältnisse, die weniger effizient sind», so eine Forscherin.

Vergleich zum ÖV

Als Vergleich ziehen die Forschenden ein Zugwaggon und Zweierbüros heran. Demnach belaufen sich die Anzahl Luftwechsel in diesen Räumen auf 14 Mal respektive einmal pro Stunde.

Während einer zwölfminütigen Fahrt in der kleinen, belüfteten Gondel besteht ein um den Faktor 100 geringeres Infektionsrisiko als während einem Acht-Stunden-Arbeitstag in einem Zweier-Büro. Ebenso liegt das Risiko etwa tausend Mal tiefer als bei einem Abendessen mit acht Personen in einem Raum mit geschlossenen Fenstern. Seien die Fenster in der Gondel jedoch geschlossen, ergebe sich auch hier ein um den Faktor zehn höheres Ansteckungsrisiko pro Fahrt. Allerdings sinkt das Risiko wiederum, wenn weniger Personen in der Gondel sitzen.

Für die drei verschiedenen Gondeln habe sich in etwa ein ähnliches Ansteckungsrisiko pro Fahrt gezeigt. Der Grund: Die grösseren Seilbahnkabinen sind deutlich weniger lange unterwegs als die kleineren.

Lüften hilft

Die Forschenden berechneten das Infektionsrisiko für den Fall, dass die Menschen keine Masken tragen. Wenn diese allerdings richtig getragen werden, schützen sie vor allem vor der grösseren Tröpfen-Übertragung wie beim Sprechen sehr gut, sagte Lunati.

Schlussendlich zeigen die Forschungsresultate, dass Lüften, kurze Aufenthaltsdauer in der Kabine und wenig Personen in der Gondel das Infektionsrisiko mindern. (SDA/lui)

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