Moderna testet Impfstoff an Kindern und Babys
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Mit Studie begonnen
Moderna testet Impfstoff an Kindern und Babys

Das US-Pharmaunternehmen Moderna hat mit einer Studie begonnen, bei der es die Auswirkungen seines Impfstoffs auf Kinder und Babys untersucht. Fast 7000 gesunde Kinder aus den USA und Kanada nehmen daran teil.
Publiziert: 16.03.2021 um 16:05 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2021 um 19:36 Uhr
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Das US-Pharmaunternehmen Moderna hat mit einer Studie begonnen, bei der es die Auswirkungen seines Impfstoffs auf Kleinkinder und Babys untersucht. (Symbolbild)
Foto: keystone-sda.ch

In einer Studie testet das Pharmaunternehmen Moderna den Effekt seines Corona-Impfstoffs auf Kinder unter 12 Jahren sowie auf Babys im Alter von sechs Monaten. Das teilte Moderna am Dienstag mit. An der Studie nehmen 6750 gesunde Kinder aus den USA und Kanada teil. Bei einer separaten Untersuchung testet das Pharmaunternehmen seinen Impfstoff zudem an 3000 Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren.

Der Grund für die Test-Reihe: Viele Eltern wollen Schutz für ihre Sprösslinge. Zudem könnte die Impfung der jüngeren Generation dabei helfen, eine Herdenimmunität zu erreichen. Die US-Kinderärzte-Organisation American Academy of Pediatrics fordert sogar eine Ausweitung der Impfstoffstudien auf Kinder.

Studie dauert ein Jahr

Wie die «New York Times» berichtet, wird während der Studie jedem der Kinder innerhalb von 28 Tagen zweimal der Corona-Impfstoff verabreicht. Es werden dabei verschiedene Mengen des Impfstoffs verwendet, um festzustellen, welche Dosis am sichersten und effektivsten ist. Die Kinder werden anschliessend ein Jahr lang beobachtet, um nach Nebenwirkungen zu suchen und um Antikörper im Blut nachzuweisen.

Die Impfung von Kindern unter 16 Jahren ist mit den bislang in den Vereinigten Staaten zugelassenen Corona-Impfstoffen nicht erlaubt. Modernas Mittel ist ausschliesslich für Erwachsene ab 18 Jahren zugelassen – davon wurden mittlerweile alleine in den USA mehr als 50 Millionen Dosen verabreicht.

Die Unternehmen Johnson & Johnson sowie Biontech/Pfizer haben ebenfalls angekündigt, ihren Impfstoff bei Babys und Kleinkindern testen zu wollen. Beide führten bereits Tests bei älteren Kindern durch. Auch der Impfstoffhersteller Astrazeneca hat damit begonnen, die Auswirkungen seines Wirkstoffs auf Kinder ab 6 Jahren zu prüfen.

Produktionsstätte im Wallis

Der Impfstoff von Moderna gehört neben dem von Biontech/Pfizer zu den einzigen Wirkstoffen, die momentan in der Schweiz zugelassen sind. Und: Er wird unter anderem auch in der Schweiz hergestellt – in Visp VS beim Pharmazulieferer Lonza.

Erst am Montag hat das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic die Bewilligung für zwei neue Produktionslinien bei Lonza erteilt. Damit kann der Schweizer Pharmazulieferer den Wirkstoff im eigenen Stammwerk nun auch im grossen Stil herstellen. (bra)

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